Internationaler Markt

Ruhig geht es zu in der Welt. Die von Erregung getragenen Ölbörsen dümpeln vor sich hin. Man könnte meinen, es sei ein globaler Lockdown angeordnet worden. Das trifft nicht zu, aber steigende Covid-19-Zahlen dämpfen den Wirtschaftsbetrieb erneut. Diese Tatsache schlägt bis in die fernöstlichen Börsen durch.

Am Ölmarkt ist man um die Nachfrage besorgt. Kurzfristig steht und fällt die Preisentwicklung wieder mit der Reaktion der OPEC-Allianz auf die aktuelle Lage. Deshalb sind bereits heute alle Blicke auf die Sitzung am Donnerstag gerichtet. Mangels anderer Impulse spekuliert man die möglichen Beschlussszenarien durch und setzt phantastische Behauptungen in die Welt, die die Vertreter der teilnehmenden Ölländer dementieren dürfen.

Corona und die Maßnahmen gegen das Virus setzen den mittelfristigen Rahmen für die Ölpreise. Auch wenn die Inzidenzen aktuell Stimmungstöter sind, haben sie ihre große Bedeutung auf dem allgemeinen Börsenparkett längst verloren. Das ist nicht zuletzt den massenhaften Impfungen zu verdanken. Ihr Wert zeigt sich in den täglichen Todeszahlen. In Großbritannien und den USA sinken sie rasant. Im inzidenzfixierten Deutschland steigen sie trotz mangelnder Impfungen nicht. Dieser Umstand wird kanzleramtlich vehement ignoriert. Anders ist die Lage in Italien, Frankreich und Spanien. Dort entwickeln sich die Todesfälle unerfreulich, trotz teilweise schärferer Einschränkungen des öffentlichen Lebens.

Der Finanzmarkt wird sich von temporär bedrückenden Pandemieentwicklungen kaum bremsen lassen. Allein die Frischgeldeinschüsse durch die Notenbanken wirken belebend. Wenn darüber hinaus positive Zeichen aus der Wirtschaft kommen, ist Party. Ein Teil derartiger Stimmungen wird immer auf den Ölmarkt überschwappen. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass Öl mittelfristig teurer wird, zumindest wenn die OPEC-Allianz die Zügel nicht lockert.

Nachdem die Ölnotierungen gestern zwei wunderbare Auf- und Abschwünge ohne Nettoertrag vollzogen, zeigen sie sich heute Morgen recht unbewegt. Sie verweilen auf dem gestrigen Durchschnittsniveau. Diese Aussage trifft mehr auf Gasöl, es ist das Vorprodukt für Heizöl, als auf Rohöl zu.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 61,40 Dollar und das Barrel Brent zu 64,82 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 509,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8509 Euro. Damit kostet der Euro 1,1752 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise schwingen sich sehr langsam wieder in die Höhe, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Passender zur abwartenden Haltung vor dem Treffen der OPEC-Allianz am Donnerstag wäre eine veritable Seitwärtsbewegung. Der dafür fehlende Abschwung kann jederzeit geliefert werden.

Im Binnenmarkt für Heizöl geht es gedämpft zu. Bestellungen kommen in übersichtlicher Zahl herein. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise ist nach wie vor volatil. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Trendkanäle für die Heizölpreisentwicklung sind freundlicher als in den letzten Monaten. Der Aufwärtstrend ist nur noch in der 12-Monats-Ansicht stark ausgeprägt. Als sichere Bank auf fallende Preise sollte die Chart-Technik aber in keinem Fall verstanden werden.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Verfolgen Sie die Preisentwicklung und nutzen Sie die Gunst eines Moments.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil