Internationaler Markt
Die Ölpreise starten wieder etwas fester in die Wochenmitte. Brent-Rohöl liegt am Morgen bei 76 Dollar je Barrel, nachdem der Preis gestern in der zweiten Tageshälfte zeitweise unter die 75-Dollar-Marke gerutscht war.
Am Dienstagvormittag hatten rückläufige Zahlen in Norwegens Rohölproduktion die Ölfutures zunächst angeschoben. Doch nachmittags gerieten sie erneut unter Druck. Die unsichere Nachfrageentwicklung bleibt ein Sorgenkind der Trader. Die Konjunktur der größten Ölverbraucherländer USA und China steht deshalb seit Wochen im Fokus der Marktteilnehmer.
Auf den Rechenschaftsbericht der US-Notenbank richten die Ölmärkte heute und morgen ihre volle Aufmerksamkeit. Wenn Fed-Chefs Jerome Powell zur Anhörung vor die Finanzausschüsse der beiden Kongresskammern tritt, erhoffen sich die Marktteilnehmer deutlichere Hinweise auf die künftige Zinspolitik. Beim letzten Entscheid der Notenbank war eine Pause der Leitzinsanhebungen beschlossen worden, für das zweite Halbjahr jedoch ein weiterer Zinsschritt angedeutet worden.
Sollte sich die Fed zu weiteren Zinsanhebungen im laufenden Jahr genötigt sehen, um die zwar rückläufige, aber dennoch hohe Inflation weiter zu drücken, so dürfte das auch das Wirtschaftswachstum in den USA beeinträchtigen.
Die chinesische Konjunktur ist bislang anders als erwartet nach dem Ende der strikten Corona-Beschränkungen nicht nachhaltig angesprungen. Viele konjunkturelle Frühindikatoren fielen in China zuletzt enttäuschend aus. Die jüngsten Zinssenkungen, mit denen die Regierung die Wirtschaft ankurbeln möchte, erscheinen vielen Analysten zu zaghaft.
Neben den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell interessieren die Trader heute Abend auch die Ölbestandsdaten aus den USA. Wegen eines Feiertags am Montag veröffentlich der Branchenverband API seine Daten um einen Tag verschoben. Gleiches gilt die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die Donnerstagnachmittag folgen.
Die Notierungen an den Ölbörsen befinden sich heute Morgen auf Richtungssuche. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 71,66 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 76,34 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 717,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9149 Euro. Damit ist der Euro für 1,0928 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise richten sich wieder abwärts, allerdings mit minimaler Bewegung. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von 91,20 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Heizölkunden beobachten das Geschehen. Ihre Hoffnung auf weiteren Preisnachlass hat wieder zugenommen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt lediglich eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 79 Prozent künftig sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, findet noch immer eine vergleichsweise günstige Preissituation vor. Es lohnt sich aber, die Preisentwicklung eng zu beobachten, um etwaige Nachlässe mitzunehmen. Vom internationalen Ölmarkt könnten in dieser Woche schwankende Preiseinflüsse kommen, da das Handelsvolumen aufgrund von Feiertagen niedriger sein wird.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil