Internationaler Markt
Die Ölpreise markierten in der vergangenen Nacht ein neues 7-Jahreshoch. Der gestern zunächst volatile Handel auf hohem Niveau nahm zu später Stunde noch einmal Fahrt auf. Auslöser war eine Explosion an einer wichtigen Irak-Pipeline, die Erdöl nach Europa transportiert. Bei der ohnehin angespannten Angebotslage konnte das Ereignis stark wirken, obwohl ersten Meldungen zufolge von einer zügigen Wiederinbetriebnahme auszugehen ist.
Die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline mit einer Länge von 970 Kilometern ist die größte Exportader des Iraks und leitete im vergangenen Jahr über 450.000 Barrel Öl täglich zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan. Von dort aus werden hauptsächlich Raffinerien verschiedener Mittelmeerländer beliefert. Das Feuer brach im türkischen Streckenabschnitt aus und soll inzwischen gelöscht sein. Maßnahmen, wie etwa eine Kühlung, sollen bereits eingeleitet sein.
Wie schnell der Ausfall der Kirkuk-Ceyhan-Pipeline behoben sein wird, dürfte heute ein wichtiges Thema sein. Doch eigentlich ist das Ereignis lediglich ein Glied in der Kette einer Reihe preisstützender Faktoren, die auf eine knappe Angebotslage hinweisen. In ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht meldete die OPEC einen deutlichen Rückgang der OECD-Ölbestände. Die eigenen Förderziele konnte das Kartell im letzten Monat erneut nicht voll umsetzen. Gleichzeitig blieb die OPEC bei ihrer Prognose einer robusten Nachfrage für 2022.
Die Marktteilnehmer unken, dass das Bündnis OPEC+ an seine Kapazitätsgrenzen kommt, vor allem weil zuletzt auch Russland als einer der wichtigen Partner in der Kürzungsallianz Schwierigkeiten zu haben schien, die Fördermengen zeitnah aufzustocken. Die geopolitischen Spannungen in wichtigen Förderländern wie Russland und den Vereinigten Arabischen Emirate sorgen derzeit zudem für eine Risikoprämie an den Ölbörsen. Nächster Impulsgeber für die Preisentwicklung könnte der IEA-Monatsbericht werden, der im Laufe des Vormittags erscheint.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten ausgehend von ihrem neuen 7-Jahreshoch heute Morgen mit einer Abwärtskorrektur. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 85,87 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 87,73 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 765,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8821 Euro. Damit ist der Euro für 1,1334 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise klettern weiter, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie werden von der Preissteigerung bei Rohöl angeschoben, halten sich jedoch noch unter dem Langzeithoch, das sie im Oktober 2021 markierten.
Heizöl kostet heute Morgen im Binnenland durchschnittlich 89 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Das Risiko weiter steigender Preise lässt die Bestellungen zunehmen.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach einer Preisanfrage misst, steht dementsprechend auf der zweithöchsten Stufe. Die Hoffnung auf eine günstigere Kaufgelegenheit ist indes an einem Tiefpunkt angelangt. Die Mehrheit der Abstimmenden zeigt sich in der Lesereinschätzung inzwischen pessimistisch und erwartet steigende Preise. Das sehen wir in diesem Instrument vergleichsweise selten.
Einzig der Heizölpreistrend für den 6-Monatszeitraum versprüht mit seiner leichten Abwärtsausrichtung noch ein Quäntchen Zuversicht für die Preisentwicklung. Die anderen Trendkanäle bis zum 5-Jahres-Zeitraum zeigen aufwärts.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Die Zeichen stehen auf Preisanstieg, daher sollten Sie handeln, wenn Ihr Tank eine Füllung braucht.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil