Internationaler Markt

Die Rohölpreise bleiben am frühen Morgen mit 88 Dollar je Barrel in der Nähe des Siebenjahreshochs. Gestern kletterten sie kurzzeitig sogar über 89 Dollar, aber dann setzten Gewinnmitnahmen ein. Schwächere Aktienmärkte und die Meldung, dass die Störung der irakisch-türkischen Kirkuk-Ceyhan Pipeline schon wieder behoben sei, stoppten den Höhenflug der Ölpreise.

Auch neue Daten aus den USA trugen dazu bei. Wegen des amerikanischen Feiertags am Montag erscheint der Wochenbericht zum US-Ölmarkt einen Tag später, also erst heute Nachmittag. Dafür liegen seit gestern Abend die Vorabschätzungen des Branchenverbandes API vor. Sie fielen überraschend aus: Die Rohölbestände in den USA stiegen demnach in der Berichtswoche um 1,4 Mio. Barrel. Auch die Benzinvorräte legten um 3,5 Mio. Barrel zu. Dafür schrumpften die Heizöl-/Diesellager um 1,2 Mio. Barrel. Sollten die offiziellen Zahlen aus dem Energieministerium die Schätzung bestätigen, wäre das der erste Lageraufbau seit mehreren Wochen.

Das könnte den aktuellen Preisanstieg abbremsen. Doch das grundsätzlich bullische Narrativ der Trader wird dadurch nicht aus den Angeln gehoben. Noch immer gehen die meisten Investoren und Ölhändler davon aus, dass sich die Ölnachfrage zügig erholt und schon in diesem Jahr neue Rekordhöhen erreicht.

Gleichzeitig gibt es immer mehr Angebotsrisiken. Neben einer neuen Serie von Anschlägen in der Golfregion gilt das vor allem für Russland. Trotz der OPEC+ Beschlüsse, die eigentlich mehr Öl auf den Markt bringen sollen, steigen die russischen Ölmengen seit Monaten nur minimal an.

Mittlerweile gehen die meisten Beobachter davon aus, dass das Land derzeit nicht in der Lage ist, mehr Öl zu fördern oder zu exportieren. Ein strenger Frost sowie der schlechte Zustand der Infrastruktur und vieler Ölfelder sind in erster Linie dafür verantwortlich. Auch andere OPEC-Mitglieder wie Nigeria, Angola und immer wieder auch Libyen bleiben unter ihren Quoten. Insgesamt wirkt der Ölmarkt dadurch weiterhin unterversorgt.

Hinzu kommen weitere Risiken. Eine Invasion der Ukraine durch russische Truppen ist nach wie vor eine reale Gefahr. Die Folgen für die europäische Ölversorgung könnten gravierend sein.

Im Moment stockt jedoch der Preisanstieg. Die europäischen Ölbörsen starten erst einmal vorsichtig. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 86,90 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 88,08 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 767,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8801 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1361 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl stabilisiert sich am frühen Morgen über 89 Euro. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt im Moment einen landesweiten Durchschnittspreis von 89,16 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Hohe Rohölpreise und hohe Margen der Raffinerien für Gasoil, dem Vorprodukt von Heizöl und Diesel, sind die wichtigsten Einflüsse.

Die steile Preisanstieg der letzten Tage hat die Heizölverbraucher aufgeschreckt. Die Zahl der Bestellungen ist deutlich gestiegen. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht dazu passend auf einer hohen Stufe.

Der Anteil der Preisoptimisten ist auf einen ungewöhnlich niedrigen Stand gefallen. Die aktuelle Lesereinschätzung zeigt, dass nur noch 43% der Stimmen fallende Preise erwarten. Zwar blieben die Heizölpreise seit Dienstag in etwa stabil, aber ein Blick auf die Preischarts wirkt alles andere als beruhigend: Kurzfristig zeigt sich ein steil steigender Preiskorridor seit Dezember. Längerfristig ist der ansteigende Preiskorridor schon seit dem Herbst 2020 intakt.

Was tun? Die Weltwirtschaft scheint bislang der Omikron-Welle zu trotzen. Die Ölnachfrage wirkt stabil, während das Ölangebot knapp ist. Die Preisrisiken bleiben also bestehen. Wer nur noch wenig im Tank hat, sollte nicht zu lange warten.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil