Internationaler Markt

In diesen Tagen kann man fallende oder steigende Ölpreise prognostizieren. Man liegt immer richtig. Das liegt an einer fundamentalen Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Jahren. Die führt zu rhythmischen Richtungswechseln der Preisbewegung, gleichsam als Indikator für die Tagesstimmung. Die Ausschläge sind dabei oft vernachlässigbar gering. Die Preistendenzen für Rohöl und Gasöl verlaufen konträr, Rohöl rauf, Gasöl runter, was das Bild der Verunsicherung vervollständigt.

Für die kommenden Monate wird eine angespannte Versorgungslage erwartet. Die deutlich reduzierten US-Bestände bestätigen die Prognose bisher perfekt. Ein nennenswerter Preisanstieg geht damit aber nicht einher. Konjunkturunsicherheit schlägt Marktlogik.

In der zweiten Jahres Hälfte soll die Ölversorgung wieder frei von Engpässen sein, weil die starke US-Schieferölproduktion dann mit Pipelines an die Ölhäfen und damit an den Weltmarkt angebunden ist. Gemäß Marktlogik werden die Ölpreise damit sinken. Auch diese Vorhersage kann anders ausfallen, da die Verunsicherung mittlerweile sogar die kraftstrotzende Schieferölindustrie erreicht hat. Sie reduziert ihre Investitionen in den Ausbau des Geschäfts. Manche Firmen entlassen zudem einen großen Anteil ihres Personals.

Passend zum Thema wird berichtet, dass auch technische Probleme das Wachstum der Ölschieferindustrie hemmen. Die Bohrwut der letzten Jahre verlief wild. Man studierte die Effekte von benachbarten Bohrlöchern auf die Produktion ungenügend. Heute wird klar, dass sich viele Quellen gegenseitig das Öl rauben, so dass sie nicht den Ertrag bringen, der bei der Investitionsrechnung der Bohrungen zugrunde gelegt wurde.

Das bemerkenswerte an der sich ausbreitenden wirtschaftlichen Verunsicherung ist, dass sie zur Stabilisierung der Ölpreise führt. Der erwartete Preisanstieg bleibt bisher aus. Es liegt nahe, dass bei reduziertem Ölangebot in der zweiten Jahreshälfte auch ein Preisrückgang ausbleiben wird. Wenn sich allerdings zeigen sollte, dass die Verunsicherung berechtigt ist und tatsächlich ein nennenswerter Konjunktureinbruch stattfindet, wird der Ölpreis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder einmal einbrechen.

Heute Morgen ist das alles pure Spekulation. Die Notierungen an den Ölbörsen schwingen nach einem Anstieg gestern zum Handelsbeginn wieder seitwärts.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 59,37 Dollar und das Barrel Brent zu 67,50 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 609,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8835 Euro. Damit kostet der Euro 1,1314 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise ziehen an, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Bewegung verläuft vollständig im Rahmen des kurzfristigen Abwärtstrends. Dessen Ausprägung ist allerdings schwach. In der Jahresansicht kann man kaum unterscheiden, ob es sich um eine Abwärts- oder eine Seitwärtsbewegung handelt. Die Preislage wirkt seit geraumer Zeit außerordentlich stabil.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt zieht aktuell ein wenig an. Ursächlich ist die relativ freundliche Preisentwicklung. Kunden ordern noch einmal munter Heizöl, nun frei vom Ausnahmezustand des Winters. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise ist, passend zur Preisbewegung, wechselhaft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern eher geringe Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal ein schwacher Abwärtstrend auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen dagegen klare Aufwärtstrends.

Das mathematische Tiefpreis-System gibt in fast allen Regionen Deutschlands Kaufsignale. Nicht zuletzt daraus folgt unser Rat an alle Unentschlossenen: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Der Preis wird in den kommenden Wochen nicht deutlich günstiger werden.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil