Internationaler Markt

Der steile Preisanstieg der letzten Tage hielt im Rohölmarkt gestern zunächst an. Am Vormittag ging es weiter aufwärts Richtung 76 Dollar je Barrel. Doch nach neuen Meldungen, dass der hochverschuldete chinesische Immobilienriese Evergrande zusammenbrechen könnte, drehten die Aktienmärkte nach unten. Auch der Dollar zog an. Das verteuerte Öl für andere Währungsräume.

Danach fehlte den Ölhändlern der Optimismus, zusätzliches Geld zu riskieren. Gewinnmitnahmen setzten ein. Die Verkäufe beschleunigten sich nach neuen Meldungen über die Hurrikanfolgen im Golf von Mexiko. Zwar fehlt dort noch immer über ein Viertel der Fördermengen, aber viele Ölproduzenten können den wartenden Tankern mittlerweile Ersatzlösungen anbieten, also gleichwertige Ölsorten aus texanischen Exporthäfen wie Corpus Christi. Der wichtigste Exporthafen in Louisiana hingegen ist noch immer weitgehend außer Betrieb.

Brent kostete am Nachmittag nur noch etwas über 74 Dollar, als die Stimmung erneut drehte. Relativ starke Konjunkturdaten sorgten dafür, dass Trader, die auf fallende Notierungen gesetzt hatten, kalte Füße bekamen. Die Märkte stabilisierten sich. Am Abend stand der Preis von Brent-Rohöl ungefähr dort, wo er am Morgen gestartet war.

Damit ist Brent-Rohöl noch immer 50% teurer als zu Beginn des Jahres. Wem das viel erscheint, muss nur einen Blick auf den Gasmarkt werfen. Dort sind die Preise seit Januar um 250% gestiegen. Sollte es einen kalten Winter geben, könnte Erdgas in Westeuropa sogar knapp werden, da die Lager leerer sind als sonst zu dieser Jahreszeit üblich. Je nachdem, wie sich die örtlichen Gasversorger abgesichert haben, drohen den Verbrauchern moderate bis extreme Preisaufschläge, sobald die alten Verträge auslaufen.

Versorgungsengpässe sind im relativ gut versorgten Ölmarkt nicht zu befürchten. Die meisten Analysten rechnen jedoch mit anhaltend hohen Preisen.

Heute zum Handelsstart ist vom gestrigen Elan nicht viel zu spüren. Die Preise halten das Niveau vom Vorabend. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht derzeit bei 72,33 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 75,48 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 634,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8491 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1777 Dollar.

Nationaler Markt

Trotz der stagnierenden Rohölpreise wird Heizöl heute erneut teurer. Mit einem landesweiten Durchschnittspreis von 73,43 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter) zeigt die Heizölpreis-Tendenz ein neues Jahreshoch.

Der schwache Euro und steigende Margen der Raffinerien und Händler sorgen im Moment für den neuerlichen Preisanstieg. Die Verbraucher werden unruhig, da die Preise im Moment nur eine Richtung kennen. Die Zahl der Bestellungen liegt daher weit über dem Durchschnitt.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Preisanfragen mit der Zahl der Bestellungen vergleicht, steht noch immer auf der zweithöchsten Stufe. Die Kaufbereitschaft der Interessenten ist also hoch.

Die Zahl der Preisoptimisten bleibt dementsprechend gering. Die tagesaktuelle Lesereinschätzung zeigt einen Anteil von 52 Prozent. Das liegt weit unter dem üblichen Durchschnittswert. Kein Wunder, denn die Preischarts geben nicht viel Spielraum für Interpretationen. Kurz- und mittelfristig wirken die ansteigenden Preiskorridore extrem stabil. In der sehr kurzen Frist wurde der Korridor sogar nach oben durchbrochen.

Was tun? Ein Ende der Hochpreisphase ist nicht in Sicht. Die näher kommende Heizperiode und die im Januar anstehende Erhöhung der CO2-Abgabe könnten dem Heizölpreis sogar noch stärkeren Schub geben. Wer nicht spekulieren will und demnächst ordern muss, sollte also nicht zu lange warten.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil