Internationaler Markt

Auch gestern gab es ein wildes Auf und Ab an den Ölbörsen. Am Ende landete Brent-Rohöl bei 69 Dollar je Barrel. Gegenüber dem Hoch im Oktober bei 87 Dollar hat Öl mittlerweile 20 Prozent an Wert verloren.

Weder die Folgen der Omikron-Virusvariante noch der Ausgang der laufenden OPEC-Sitzung lassen sich im Moment einschätzen. Kein Wunder also, dass auch die Meinungen über den Ölpreis weit auseinander liegen.

Einige Ölanalysten sind mittlerweile ins Lager der Ölpreisbären gewechselt. Sie erwarten, dass eine Kombination aus schwächerer Ölnachfrage, vor allem im Flugverkehr, sowie einem höheren Ölangebot aus den nationalen Ölreserven der Verbraucherländer zu einem Überangebot des Rohstoffs führen. Der Ölpreis könnte deshalb sogar unter 60 Dollar je Barrel fallen.

Das Ölkartell OPEC+ könnte das nur dann stoppen, wenn es seine üblichen monatlichen Lockerungen der Förderkürzungen nicht nur stoppt, sondern den Kurs ändert und sogar Öl vom Markt nimmt. Das wäre jedoch der Auftakt zu einer offenen Konfrontation mit Washington und den asiatischen Importländern. Dieses Vorgehen gilt daher als unwahrscheinlich.

Andererseits stehen Riad und Moskau unter Druck, den Fall der Ölpreise offen oder unauffällig zu stoppen. Ein Kompromiss könnte sein, dass das Ölkartell seinen bisherigen lockeren Kurs beibehält und im Gegenzug die USA die Freigabe ihrer nationalen Ölreserven verzögern.

Die Ölpreisbullen wiederum sehen die aktuellen Ölpreise als attraktive Kaufgelegenheit. Sie hoffen darauf, dass die Omikron-Variante die Lage nicht weiter verschärft. Einige sehen sie sogar als Anfang vom Ende der Pandemie, denn wenn sie gleichzeitig viel ansteckender als Delta wäre, aber zu weitaus weniger schweren Erkrankungen führen sollte, wäre sie sozusagen die “Omega-Variante”, die das gefährliche Delta-Virus verdrängt. Die Pandemie könnte dadurch in harmlosere Bahnen schwenken.

Die etwas optimistischere Sicht setzte sich gestern zunächst durch. Brent-Rohöl erholte sich bis auf 72 Dollar je Barrel. Doch dann sorgte der Wochenbericht des amerikanischen Energieministeriums und die Meldung über die erste bestätigte Omikron-Infektion in den USA für eine Kehrtwende.

Der Wochenbericht zeigte zwar einen leichten Abbau der Rohöllager, aber auch einen Aufbau der Produktvorräte bei Benzin, Diesel und Heizöl. Ansonsten lag alles im Rahmen der Erwartungen.

Hier die Zahlen des DOE (Energieministerium) und des API (US-Branchenverband) im Überblick:

Rohöl: -0,7 Mio. Barrel (API) bzw. -0,9 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: +0,8 Mio. Barrel (API) bzw. +2,2 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: +2,2 Mio. Barrel (API) bzw. +4,0 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 11,6 Mio. Barrel pro Tag (0,5 Mio. über Vorjahreswert)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 20,7 Mio. Barrel pro Tag (1,4 Mio. über Vorjahreswert)

Heute Morgen geht es zunächst ähnlich los wie gestern. Brent steigt leicht an, auch vor dem Hintergrund stabiler asiatischer Aktienmärkte. Der Markt wartet auf das Ergebnis des heutigen OPEC-Treffens. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 66,76 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 70,11 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 610,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8836 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1314 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl kostet am Morgen im landesweiten Durchschnitt 78,54 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die Heizölpreis-Tendenz zeigt den verbraucherfreundlichen Verlauf der letzten sechs Wochen. Seit dem Hoch bei knapp über 90 Euro im Oktober hat sich der Brennstoff um fast 15 Prozent verbilligt.

Die Bestellungen liegen seit Tagen auf einem weit überdurchschnittlichen Niveau. Das Abwarten in den letzten Wochen hat sich offenbar gelohnt. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht dazu passend auf der hohen Stufe. Auch das mathematische Tiefpreissystem gibt ein Kaufsignal aus.

Der Preisoptimismus bleibt weiterhin hoch. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung rechnen knapp 80% der Stimmen mit einer Fortsetzung des Preisrutsches. Selbst die Preischarts wirken weniger verdrossen als in den Monaten zuvor. Kurzfristig gibt es einen klar ausgeprägten fallenden Preiskorridor. Selbst der Jahreschart, der bis vor kurzem stabil nach oben zeigte, ist angeschlagen.

Was tun? Das aktuelle Preisniveau stellt eine klare Kaufgelegenheit dar. Wer demnächst ordern muss, sollte nicht zögern.

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Quelle: esyoil