Internationaler Markt

Die Rohölpreise pendeln sich seit einigen Tagen zwischen 100 und 110 Dollar je Barrel ein. Heute Morgen steht Brent-Rohöl bei 107 Dollar je Barrel. Es wäre jedoch zu optimistisch, schon von einer ruhigen Preisentwicklung zu sprechen.

Gestern einigte sich die EU auf einen Importstopp für russische Kohle. Erstmals verhängen die Europäer damit ein Energieembargo. Russland lieferte bisher die Hälfte der europäischen Steinkohleimporte. Bei Kraftwerkskohle haben die russischen Lieferungen sogar einen Anteil von 70 Prozent. Auch die internationalen Kohlepreise sind in den letzten Monaten steil gestiegen. Allerdings gibt es weltweit keine Kohleknappheit und der Markt ist relativ flexibel. Es sollte daher gelingen, rasch Ersatz zu finden.

Für die Ölhändler ist das nur ein Zwischenschritt Richtung Ölembargo. Die EU-Staaten, die stärker von russischem Öl abhängig sind, bereiten sich seit Monaten darauf vor. Deutschland zögert noch und will mehr Zeit, um die Folgen besser abfedern zu können, vor allem für die Versorgung Ostdeutschlands. Aber der Markt geht schon lange davon aus, dass ein EU-Ölembargo früher oder später in diesem Jahr kommen wird.

Es wird Russland dann kaum gelingen, die gesamten 4-5 Mio. Barrel pro Tag, die bisher noch Europa flossen, in anderen Weltregionen unterzubringen. Öl wird also weltweit knapper werden, mit entsprechenden Folgen für die Preise. Diese Gedankenspiele halten die Rohölpreise derzeit über 100 Dollar je Barrel.

Aber wie steht es mit der globalen Ölnachfrage? Hier mehren sich die Fragezeichen. Der Lockdown in der Region Shanghai dauert nun schon zwei Wochen. Über 20.000 Neuinfektionen meldet das Land der “Zero-Covid”-Strategie für gestern. Die tatsächliche Zahl dürfte sehr viel höher liegen, da viele Familien die drakonischen Maßnahmen der Behörden bei einer Meldung fürchten.

Weltweite Lieferengpässe, Lockdowns, hohe Lebensmittelpreise und nicht zuletzt die hohen Ölpreise selbst werden die Ölnachfrage weltweit dämpfen und damit Druck auf die Ölpreise ausüben.

Die Prognosen für den chinesischen Ölbedarf werden bereits nach unten korrigiert. Selbst in den USA, wo die Hochkonjunktur in der Wirtschaft kaum noch zu bremsen ist, scheint die Nachfrage geringer zu sein als zunächst angenommen. Immer wieder werden erste Schätzungen nachträglich stark nach unten korrigiert.

Dazu passt auch die gestrige Meldung des amerikanischen Branchenverbandes API. Er meldet für die Vorwoche einen leichten Anstieg der gewerblichen Rohöllager. Bei den Produktvorräten gibt es kaum Veränderungen. Heute Nachmittag kommen die offiziellen Vorratszahlen aus dem US-Energieministerium.

Trotzdem geht es heute Morgen nach dem gestrigen Preisrutsch erst einmal wieder nach oben. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 102,15 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 107,08 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 1082,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9180 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,0888 Dollar.

Nationaler Markt

Die deutschen Heizölpreise starten heute Morgen wenig verändert in den Tag. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen landesweiten Durchschnittspreis von 132 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Noch immer werden die Preisübertreibungen aus der ersten Märzhälfte abgebaut. Ein schwacher Euro und relativ stabile Preise für Gasoil, dem Vorprodukt von Heizöl und Diesel, bremsen die Abwärtsbewegung jedoch ab.

Hinzu kommt eine mittlerweile wieder hohe Nachfrage im deutschen Heizölmarkt. Der plötzliche Kälteeinbruch und der Abwärtstrend bei den Preisen haben in den letzten Tagen eine Bestellflut ausgelöst.

Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht dazu passend auf einer hohen Stufe. Auch das mathematische Tiefpreissystem rät erstmals seit dem letzten Dezember zum Kauf.

Mit einem Stimmenanteil von 76% zeigt die Lesereinschätzung, dass eine breite Mehrheit mit weiter fallenden Heizölpreisen rechnet. Dazu passend zeigen die Preiskurven der Heizölcharts einen steilen Abwärtstrend. Allerdings sind die Preise auch heute noch 40 Prozent über dem Vorkriegsniveau.

Was tun? Die Margen der Raffinerien und im Handel sind extrem hoch. Wer genug im Tank hat, sollte daher weiter abwarten. Alle anderen sollten die regionalen Angebote noch gründlicher als in der Vergangenheit vergleichen und nach einer passenden Offerte suchen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil