Internationaler Markt

Der Anstieg der Rohölpreise blieb auch gestern zwischen 84 und 85 Barrel je Dollar hängen. Nach der Entschärfung der Exportprobleme in Kasachstan und Libyen werden die Preisrisiken jetzt wieder auf der Nachfrageseite vermutet.

In China wird die Mobilität immer weiter eingeschränkt, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu stoppen. Auch Washington ist wieder aktiv: Die USA melden den Verkauf staatlicher Ölreserven und kündigen neue Maßnahmen gegen die hohen Tankstellenpreise an.

Das größte Preisrisiko bleibt jedoch China. Nachdem einige überoptimistische Ölmarktbeobachter im Westen die Pandemie schon abgehakt haben, wird nun immer deutlicher, dass der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt einen sehr riskanten Kurs verfolgt. Die Staatsführung will anscheinend um jeden Preis die Ausbreitung des Virus vor den Olympischen Spielen und möglicherweise sogar bis zum Parteitag im Herbst verhindern. Schon bei kleinsten Verstößen gegen die Auflagen werden Funktionäre und Ärzte inhaftiert. Mehrere Millionen Menschen leben seit Wochen quasi unter Hausarrest.

Bislang funktioniert der Ansatz. Die Zahl symptomatischer Infektionen blieb minimal. Die meisten westlichen Beobachter sagen angesichts der hohen Ansteckungsgefahr von Omikron einen raschen Kollaps dieser Lockdown-Strategie voraus. Allerdings lagen ebendiese Experten auch schon während der Delta-Welle falsch.

Sicher ist jedoch, dass die eingeschränkte Mobilität bereits die Ölnachfrage senkt, vor allem im Flugverkehr, aber noch fehlen belastbare landesweite Statistiken. Auch die aktuellen Konjunkturzahlen aus dem Reich der Mitte zeichnen kein klares Bild. Staatliche Konjunkturmaßnahmen und Zinssenkungen sollen den Bremseffekt der Pandemiemaßnahmen ausgleichen.

Ohne klare Gegenbelege bleibt daher das aktuelle “Narrativ” in den Köpfen der Öltrader dominant: Eine immer stärkere globale Ölnachfrage trifft auf geschrumpfte Lagerbestände und auf ein knappes Ölangebot des Ölkartells OPEC+ . Hinzu kommen historisch geringe Reservekapazitäten. Nur Saudi-Arabien und die Emirate (VAE) könnten bei Krisen ihre Fördermenge nennenswert ausweiten. Wie schon vor einem Jahr trauen sich die ersten Bankanalysten nun wieder, die Zahl 100 auf ihre Analysen zu schreiben.

Viel fehlt nicht mehr bis zur Marke von 100 Dollar je Barrel. Beim heutigen Handelsstart in Europa legen Brent & Co. erneut zu. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 82,28 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 84,87 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 746,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8716 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1469 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 86,70 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Heizöl tastet sich damit erneut nach oben. Ohne den Schwächeanfall des US-Dollars wäre der Anstieg in dieser Woche deutlich steiler ausgefallen.

Der Heizölmarkt ist weiterhin ruhig. Die Zahl der Bestellungen hält sich auf einem bescheidenen, aber stabilen Niveau. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht jetzt nur noch auf der mittleren Stufe. Das könnte an der wachsenden Zahl von Preisoptimisten liegen, die auf sinkende Heizölpreise setzen. Ihr Anteil stieg zuletzt von 54% auf 68% der Stimmen in der tagesaktuellen Lesereinschätzung. Sie warten nun auf einen günstigen Einstiegspunkt.

Die Preischarts deuten jedoch noch keine Preiswende an. Seit Ende November hat sich ein steiler Aufwärtskanal herausgebildet. Er passt zum langfristig steigenden Preiskorridor, der seit dem Herbst 2020 das Geschehen bestimmt.

Was tun? Trotz der Omikron-Risiken drängen die Ölpreise weiter nach oben. Auch wenn der Winter bislang milder war als erwartet, sollte man angesichts der unübersehbaren Marktrisiken nicht zu lange zögern und rechtzeitig bestellen.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil