Internationaler Markt
Die Ölpreise legten am Montag zu und beendeten die Abwärtsphase der letzten Woche. Der Handel verlief dabei in ruhigen Bahnen bei niedriger Aktivität. Wegen eines Feiertags fehlten die Trader aus England und den USA an den Ölbörsen.
Im Zuge des gestrigen Memorial Days in den USA erwarten die Marktteilnehmer eine steigende Nachfrage. Das stützt die Ölfutures. Zudem ist nach dem israelischen Luftangriff auf Rafah im Gazastreifen das geopolitische Risiko ins Bewusstsein zurückgekehrt. Die zuletzt gesunkene Risikoprämie könnte wieder steigen, sobald die Börsianer Auswirkungen auf die Ölversorgung aus dem Nahen Osten befürchten.
Mit dem Memorial Day, den die US-Amerikaner traditionell für Ausflüge nutzen, hat am Montag die Sommer-Fahrsaison im Land des weltweit größten Ölverbrauchs begonnen. Ob sich die damit verbundene Hoffnung auf eine robuste Benzinnachfrage erfüllt, müssen aktuelle Zahlen aus dem US-Energieministerium in der kommenden Woche erst noch untermauern, damit es einen nachhaltig stützenden Effekt auf die Ölpreise gibt. Den deutlicheren Nachfragezuwachs erwarten die Analysten indes bei der Kerosinnachfrage, da immer mehr Reisende in den USA das Flugzeug statt des Autos wählen.
In der laufenden Woche liegt der Fokus auf wichtigen Konjunkturdaten, die Vorboten für die am Freitag anstehenden US-Inflationszahlen sein könnten. Heute erwarten die Trader zunächst Daten zum Verbrauchervertrauen in den USA. Wenn die Inflationsrate Ende der Woche veröffentlicht wird, geht der Blick auf die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Sollte die Inflation weniger deutlich gesunken sein als erhofft, dürfte das Auswirkungen auf den Zeitpunkt der ersten Leitzinssenkung haben, den Marktbeobachter derzeit frühestens im September sehen. Die Trader befürchten, dass eine längere Hochzinsphase die Konjunktur und damit auch die Ölnachfrage schwächt. Immer wieder hat das die Ölpreise in der Vergangenheit gedämpft.
Im Vorfeld des OPEC-plus-Meetings, das um einen Tag verschoben jetzt am Sonntag stattfindet, macht sich ein leicht preisstützender Effekt bemerkbar. Man geht davon aus, dass die Allianz ihre Kürzungen beibehalten wird.
Die Ölpreise orientieren sich zur Stunde weiter aufwärts. Sie liegen leicht über dem Niveau von gestern Abend. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 78,95 Dollar. Brent kostet 83,28 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 754,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9196 Euro. Damit ist der Euro für 1,0874 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise drehen aufwärts. Sie bewegen sich dabei noch immer in der Nähe ihres Jahrestiefs aus der vergangenen Woche. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt heute Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von rund 95,80 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Heizölkunden verfolgen die Preisentwicklung mit großem Interesse. Das Bestellaufkommen ist erhöht. Gleichzeitig ist die Hoffnung, dass die Preise weiter nachgeben könnten, stark ausgeprägt.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Heizölkunden blicken optimistisch auf mögliche Preisrücksetzer in naher Zukunft: In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 81 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System gibt in den meisten Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl kauft, sichert sich einen Preis, der so niedrig ist wie seit Ende Juli 2023 nicht mehr. Wer noch spekulieren möchte, sollte die Preisentwicklung eng beobachten.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil