Internationaler Markt

Die Bullen sind an den Ölbörsen wieder hellwach. Dafür sorgen der EIA-Monatsbericht und die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des Branchenverbandes API von gestern Abend. Die Ölpreise marschierten nach den Veröffentlichungen zügig in Richtung ihrer Langzeithochs. Marktbeobachter sind gespannt, ob die Biden-Regierung jetzt an ihre strategischen Ölreserven gehen wird.

Der globale Ölbedarf wird in diesem Quartal laut EIA voraussichtlich höher ausfällt als bislang geschätzt. Damit übersteigt der Bedarf das globale Angebot noch deutlicher als zuletzt angenommen. Dieser kurzfristig bullische Impuls zeigte an den Ölbörsen sofortige Wirkung.

Langfristig jedoch gibt die EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, eine bärische Prognose ab. Sie geht davon aus, dass sich die aktuelle Angebotsknappheit im kommenden Jahr in einen Angebotsüberschuss wandeln wird. Gründe sind neben den steigenden Fördermengen der OPEC+ eine langsam, aber stetig wachsende US-Produktion und ein nachlassendes Ölnachfragewachstum.

Da die US-Energieministerin angekündigt hatte, für eine Entscheidung über die etwaige Freigabe von strategischen Reserven wolle man auch den EIA-Monatsbericht abwarten, sind die Marktteilnehmer heute in erwartungsvoller Anspannung. Sollten die Amerikaner ihre Reserven anzapfen, dürften die Ölpreise zumindest kurzfristig wieder einen Dämpfer erhalten. Die Aktion würde der aktuellen Angebotsknappheit entgegenwirken. Nun bleibt abzuwarten, ob Präsident Biden dem Druck der Straße nachgibt und die schnelle Lösung wählt. Wegen der extrem hohen Benzinpreise im Land verlor er zuletzt deutlich an Zustimmung. Oder ob sich die Regierung eher von den langfristigen Prognosen der EIA leiten lässt und auf Zeit spielt.

Die vorläufigen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) stützen die Ölfutures zum Auftakt der Wochenmitte. Vor allem die landesweit gesunkenen Rohölbestände überraschen die Trader. Analysten waren im Vorfeld von einem Anstieg der Bestände um 1,3 Millionen Barrel ausgegangen. Stattdessen sollen die Reserven in der abgelaufenen Berichtswoche um 2,5 Millionen Barrel gesunken sein. Das wirkt zunächst deutlich bullisch. Am Nachmittag dürften die Trader für die weitere Markteinschätzung ganz genau auf die offiziellen Zahlen des DOE mit umfangreicheren Informationen schauen.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen deutlich über dem Niveau von gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 84,49 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 85,39 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 745,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8638 Euro. Damit ist der Euro für 1,1574 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise steigen deutlich, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Neue Prognosen für den globalen Ölmarkt lösten die Bewegung aus. Im letzten Quartal des Jahres rechnet das US-Energieministerium mit einer noch knapperen Angebotslage.

Der Preisanstieg überträgt sich auf den Binnenmarkt. Heizöl kostet heute Morgen im Bundesdurchschnitt rund 88,90 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung ist der Preisoptimismus verhältnismäßig schwach ausgeprägt.

Die Heizölpreistrends zeichnen passend dazu ein ernüchterndes Bild. Die Trendkanäle der Charts sind stabil aufwärtsgerichtet.

Zur Orientierung für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, kann mit einer Bestellung dem Risiko weiter steigender Preise aus dem Weg gehen. In der aktuellen Marktlage auf sinkende Preise zu spekulieren, ist riskant.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil