Internationaler Markt

Der erste von zwei für den Ölmarkt wichtigen Beschlüssen wurde gestern gefasst. Heraus kam eine Einigung der OPEC-Versammlung über die Fortsetzung der bestehenden Förderkürzungen bis Ende März 2021. Mit diesem Mandat der Gruppe soll ein möglichst gleichlautender Beschluss von der Allianz aus OPEC und Nicht-OPEC-Mitgliedern, das größte unter ihnen ist Russland, gefasst werden. Plangemäß würde das heute geschehen. Es wird aber nicht dazu kommen. Das Anliegen wurde in der Allianz bereits im Keim erstickt.

Das wäre ein hinreichender Grund, die Ölpreise abstürzen zu lassen. Auch dazu kommt es einstweilen nicht. Die Möglichkeit, den „richtigen“ Beschluss durch die Allianz fassen zu lassen, ist bis Donnerstag verlängert worden. Für Finanzjongleure ist es derzeit unvorstellbar, dass dieser Beschluss nicht zustande kommen wird. Deshalb blasen sie noch nicht zum Sturm auf die Ölpreise, sondern verhalten sich still.

In bilateralen Gesprächen sollen die Alliierten nun von der Notwendigkeit zur Verlängerung der Kürzungen überzeugt werden. Dazu müssen Untergangsszenarien ausgebreitet werden, die den Delegierten Angstschweiß auf die Stirn treiben. Erst wenn sie diese Tortur durchlaufen haben, wird der Beschluss greifbar. Treffen mit OPEC-Beteiligung sind auch immer großes Theater.

Ergeht der Beschluss, würde der Markt drei weitere Monate eine Unterdeckung von 1,7 Mio. Barrel Öl pro Tag erfahren. Das klingt nach Knappheit, ist es aber nicht. Die Öllager sind immer noch gut genug gefüllt, um den Markt auskömmlich zu versorgen. Ziel der Allianz ist es, das zu ändern. Ergeht der Beschluss nicht, werden die Vorräte in den Lagern wieder steigen. Dann besteht erneut die Gefahr von Überfüllung und Ölpreiseinbruch, so wie im Frühjahr 2020 geschehen.

An den Ölbörsen ziehen die Kurse heute Morgen gelassen ihre Bahn. Sie pendeln mit kleinen Ausschlägen um das Schlussniveau von gestern. Zu mehr Bewegung gibt es momentan keinen Grund.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 44,98 Dollar und das Barrel Brent zu 47,50 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 388,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8352 Euro. Damit kostet der Euro 1,1969 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise hängen an den oberen Rändern ihrer Trendkanäle fest, wie den kürzeren Zeitbereichen der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das gilt für Aufwärts- wie für Abwärtstrends gleichermaßen. Eine Änderung ist momentan nicht in Sicht. Im Laufe der Woche ist ein Richtungswechsel dennoch möglich, wenngleich wenig wahrscheinlich. Das liegt an den laufenden Verhandlungen der OPEC-Allianz.

Der Binnenmarkt für Heizöl ist derzeit sehr belebt. Viele Beobachter haben die Hoffnung auf fallende Preise aufgegeben und wurden Käufer. Diese Tendenz wird sich einstweilen fortsetzen. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem moderaten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends haben den freundlichen Eindruck zukünftig günstigerer Preise in diesem Monat verloren. Stark ist ein solcher Eindruck nur noch in den längerfristigen Zeitbereichen. Wichtiger als die Trendentwicklung ist in diesen Tagen allerdings das Wissen um einen weiteren Preisanstieg durch die Einführung der CO2-Steuer als reines Tagesereignis. Es wird zu einem nicht trendkonformen Sondereffekt kommen.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Angesichts der bevorstehenden Steuerhöhung ist ein Kauf immer sinnvoll, wenn die Lieferung noch in diesem Jahr erfolgt.

Spartipp: Wir weisen darauf hin, dass fossile Energieträger ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt werden. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich ein Mehrpreis von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31. Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil