Internationaler Markt

Die Allianz aus OPEC und assoziierten Ölländern wird heute und morgen über die Fortsetzung ihrer Maßnahmen zur Stabilisierung der Ölpreise debattieren und entscheiden. Es sind schwierige Verhandlungen unter ungleichen Partnern mit divergierenden Interessen zu führen.

Nominell würden im Falle eines Scheiterns Fördereinschränkungen von rund zwei Prozent der globalen Produktion zum Jahreswechsel aufgehoben werden. De facto erwartet man sogar eine stärkere Zunahme. Sie käme zur Unzeit, da die Ölnachfrage durch Lockdown-Maßnahmen und Wintermonate reduziert ist. Das genaue Ausmaß der Nachfrageschwäche ist nicht mal bekannt. Dieser Umstand würde den zu erwartenden Preisabgang zum Objekt wilder Spekulation machen.

Sollte die Allianz hingegen eine Fortsetzung beschließen, wären steigende Ölpreise keineswegs die logische Konsequenz. Das Festhalten an der bisherigen Quotierung wurde trotz der angespannten Stimmung in der Allianz als alternativlose Variante gehandelt und in den letzten Tagen eingepreist. Gemäß einer Umfrage schätzen Finanzjongleure den Ölpreis angesichts der Corona-Unsicherheit mittlerweile als relativ hoch ein.

Heute Morgen dreht sich die Stimmung der Finanzszene allerdings. Vorverhandlungen während des Wochenendes scheinen erfolglos verlaufen zu sein und lassen ein Scheitern als möglich erscheinen. Die Ölpreise wurden postwendet in einen Abwärtssog gerissen. Der konnte zwischenzeitlich zwar gestoppt werden. Er wirkt aber keineswegs überwunden. Nun geht sie bereits los, die wilde Spekulation.

Eine Rücknahme der Förderkürzungen um rund zwei Prozent bedeutet übrigens lange noch nicht das Ende der Markteingriffe. Die Allianz hält aus früheren Kürzungsrunden noch weitere sechs Prozent des globalen Produktionsniveaus zurück.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 44,71 Dollar und das Barrel Brent zu 47,28 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 386,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8353 Euro. Damit kostet der Euro 1,1967 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben heute Morgen ein wenig nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der Rückgang wirkt im Vergleich zur Preissteigerung während des noch laufenden Monats allerdings homöopathisch. Bis Februar würde unter normalen Umständen sicher eine ordentliche Annullierung zustande kommen. Aufgrund der Einführung der CO2-Steuer zum Jahreswechsel fällt die aber aus. Die Erhöhung durch die Steuer ist fast genauso hoch wie der Novemberanstieg der Heizölpreise.

Der Binnenmarkt für Heizöl ist derzeit sehr belebt. Viele Beobachter haben die Hoffnung auf fallende Preise aufgegeben und wurden Käufer. Dieser Trend läuft noch. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr schwachen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends haben den freundlichen Eindruck zukünftig günstigerer Preise in diesem Monat verloren. Stark ist ein solcher Eindruck nur noch in den längerfristigen Zeitbereichen. Wichtiger als die Trendentwicklung ist in diesen Tagen allerdings das Wissen um einen weiteren Preisanstieg durch die Einführung der CO2-Steuer als reines Tagesereignis. Es wird zu einem nicht trendkonformen Sondereffekt kommen.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Angesichts der bevorstehenden Steuererhöhung ist ein Kauf immer sinnvoll, wenn die Lieferung noch in diesem Jahr erfolgt.

Spartipp: Wir weisen darauf hin, dass fossile Energieträger ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt werden. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich ein Mehrpreis von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31. Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil