Internationaler Markt

Schritt für Schritt überwindet der Ölmarkt den steilen Preiseinbruch der letzten Novemberwoche. Die Ölpreise sprangen gestern erstmals seit einem Monat wieder über die 80-Dollar-Marke, wenn auch nur für wenige Minuten. Sofort setzten daraufhin starke Gewinnmitnahmen ein. Sie ließen Brent-Rohöl bis auf 78 Dollar fallen. Dann gewannen die Käufer die Oberhand, so dass Brent am Ende des Tages bei etwas über 79 Dollar je Barrel landete.

Erneut machten gestern eher beruhigende News aus der Omikronforschung die Runde. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die Zahl der mittelschweren und schweren Erkrankungen unter den Befürchtungen bleiben wird.

Unklar bleibt, wie das OPEC+ Kartell darauf reagieren wird. In der kommenden Woche wird über den weiteren Kurs entschieden. Kommt wie bisher zusätzliches Öl auf den Markt oder wird die Lockerung ausgesetzt? Besonders das Verhalten Moskaus ist im Blickpunkt. Die russische Ölindustrie nutzte in den letzten Monaten ihre Förderquoten nicht aus. Gibt es anhaltende Förderprobleme nach langen Jahren geringer Investitionen? Auch andere Kartellmitglieder haben Probleme, das Vorpandemieniveau wieder zu erreichen. Die Frage ist also nicht nur, ob das Kartell das Vorkrisenniveau schrittweise erreichen will, sondern auch, ob die Mitglieder das überhaupt können.

Highlight des gestrigen Handelstages war allerdings der Wochenbericht zum amerikanischen Ölmarkt. Die Zahlen fielen fast durchweg bullish aus und sorgten für den kurzen Ausflug der Rohölpreise (Brent) über 80 Dollar je Barrel. Der erneute Rückgang der Rohölvorräte war erwartet worden, aber auch die Bestände an Benzin, Diesel und Heizöl schrumpften.

Da gleichzeitig die Nettoimporte stiegen und die heimische Ölproduktion nach vorläufigen Schätzungen stieg, deutet im Moment alles auf eine robuste Endnachfrage. Diese Zahlen liegen nach der DOE-Schätzung im Vierwochendurchschnitt enorme 2,3 Mio. Barrel pro Tag, also über zehn Prozent, über dem Vorjahr. Omikron hat also zumindest im amerikanischen Ölmarkt noch keine Spuren hinterlassen.

Hier die Zahlen des DOE (Energieministerium) und des API (US-Branchenverband) im Überblick:

Rohöl: -3,1 Mio. Barrel (API) bzw. -3,6 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: -0,7 Mio. Barrel (API) bzw. -1,7 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: -0,3 Mio. Barrel (API) bzw. -1,5 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 11,8 Mio. Barrel pro Tag (0,8 Mio. über Vorjahreswert)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 21,4 Mio. Barrel pro Tag (2,3 Mio. über Vorjahreswert)

Am vorletzten Handelstag des Jahres starten die Ölbörsen dennoch erst einmal vorsichtig. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 76,30 US-Dollar je Barrel. Die

Nordseesorte Brent kostet 78,96 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 677,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8839 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1311 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl wird am Morgen minimal teurer. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen landesweiten Durchschnittspreis von knapp 84 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Der Anstieg der letzten Wochen setzt sich also fort.

Auch gestern lag die Bestellaktivität über dem Durchschnitt. Viele Verbraucher wollen sich angesichts des negativen Preistrends noch kurzfristig eindecken. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, bleibt daher auf der Stufe “Hoch”, auch wenn das mathematische Tiefpreissystem keine Empfehlung abgibt und im neutralen Bereich bleibt.

Die Heizölkunden blicken mit wenig Zuversicht in die kommenden Wochen. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten nur 57% der Stimmen einen Preisrutsch – ein vergleichsweise geringer Anteil. Dazu passen auch die Preischarts. In der Jahresperspektive zeigt der Preiskorridor sehr stabil nach oben, während der kurzfristig fallende Preistrend optisch kaum noch überzeugen kann.

Was tun? Sollte die Omikron-Welle glimpflich verlaufen, wird die globale Ölnachfrage weiter steigen und auf ein knappes Ölangebot treffen. Das könnte die Ölpreise weiter nach oben befördern. Wer keine großen Vorräte hat, sollte sich angesichts des noch langen Winters rechtzeitig eindecken.

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Quelle: esyoil