Internationaler Markt

Der zum auslaufenden Jahr übliche Ausblick auf das, was im nächsten Jahr ansteht, ist auch an ICE und NYMEX im Fokus. Er begrenzt derzeit das Aufwärtspotenzial der Ölpreise. Die Marktteilnehmer schauen auf eine vielfach prognostizierte Überversorgung in 2022, die gestern auch im Monatsbericht der Internationalen Energiebehörde (IEA) noch einmal unterstrichen wurde. Zudem erwarten sie einen festeren Dollar, der künftig preisdämpfend auf WTI und Brent wirken dürfte. Wenn US-Notenbank-Chef Jerome Powell heute eine schnellere Straffung der Geldpolitik ankündigt, kann genau das eintreten.

Eine Inflation von fast 7 Prozent macht der US-Notenbank Fed Druck – immerhin ist das der höchste Stand seit 40 Jahren – und einen beschleunigten Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik wahrscheinlich. Damit könnten die Zinserhöhungen zügiger kommen als bislang erwartet und den Dollar stützen. Das wiederum dürfte das in US-Dollar gehandelte Rohöl für Käufer außerhalb der USA verteuern, die Nachfrage abschwächen und die Preise unter Druck setzen.

Weitere dämpfende Impulse wirken heute auf die Ölfutures: Im IEA-Monatsbericht gehen die Experten davon aus, dass es bereits im Dezember zu einer Überversorgung auf dem globalen Ölmarkt kommen wird. Die vorausgesagte Steigerung der US-Schieferölproduktion im Januar bleibt ebenso in den Köpfen der Markteilnehmer wie die Virusvariante Omikron. Die Auswirkungen von Omikron gelten nach wie vor als Unsicherheitsfaktor. Das sieht auch die IEA so. Allerdings geht die Behörde davon aus, dass ein erneuter Anstieg der Infektionen die Erholung der Ölnachfrage zwar verlangsamen, jedoch nicht wieder zu einem Nachfrageeinbruch führen wird.

Die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) aus der vergangenen Nacht fallen hingegen neutral aus. Die landesweiten Rohölvorräte nahmen um 0,8 Millionen Barrel moderat ab. Die Benzinbestände legten mit 0,4 Millionen Barrel leicht zu. Die Vorräte an Destillaten sanken um 1 Million Barrel. Für die weitere Markteinschätzung blicken die Trader auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag. Mit Spannung warten sie zudem auf die Ergebnisse der Fed-Sitzung.

Die Ölpreise starten oberhalb des Tagestiefs, das sie gestern am frühen Abend markiert hatten und suchen am Morgen noch ihre Richtung. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 70,01 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 73,27 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 641,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8867 Euro. Damit ist der Euro für 1,1279 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich seit einer Woche minimal, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heute Morgen geben sie leicht nach.

Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt 81,30 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden verhalten sich zögerlich. Mit dem kleinen Preisrückgang am internationalen Markt werden viele wieder optimistischer, dass sich das Spekulieren lohnen könnte.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 80 Prozent künftig sinkende Preise.

Die Heizölpreistrends in der 3- und der 6-Monatsansicht weisen abwärts. Das darf begrenzt optimistisch stimmen. Für die weiteren Zeiträume bleibt es jedoch bei Aufwärtstrends.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer auf Sicherheit bedacht ist, sollte bestellen. Spekulieren kann eine Option sein, wenn Sie die Preise zeitnah beobachten.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse in der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil