Internationaler Markt

Saudi-Arabien zeigt sich besorgt über die rückläufige Preistendenz an den Ölbörsen. Sie hätte nichts mit der realen Versorgungslage zu tun. Die sei nach wie vor angespannt, da dem Ölmarkt kaum noch Reserven zur Verfügung stünden. Zusammen mit den Alliierten der OPEC-Plus-Gruppe hätte man bereits alle Kürzungen, die in der Corona-Pandemie erforderlich waren, zurückgenommen. Gleichwohl bliebe das Ölangebot knapp. Dass die Preise dennoch sinken, läge am abwegigen Gerede über die Zerstörung von Nachfrage und über Preisobergrenzen. Das Risiko einer Angebotsunterbrechung sei tatsächlich höher als das eines Nachfragerückgangs.

Finanzjongleure machen sich dagegen Sorgen über die schwache Benzinnachfrage in den USA. Sie meinen darin Rezessionssignale zu erkennen. Als Konsequenz trennen sie sich von ihren Long-Positionen für Rohöl und Benzin. Bullisch sind sie nur noch beim Heizöl. Die Preise für diese Güter bewegen sich deshalb gegenläufig, Rohöl und Benzin runter, Heizöl rauf.

Stress gibt es derzeit um die Anbahnung eines neun Atomabkommens mit dem Iran. Teheran hat den unter Führung der EU erarbeiteten Vertragsentwurf innerhalb der gesetzten Frist kommentiert und dem Vernehmen nach wenige sinnfällige Änderungen gefordert. Die USA haben die Frist dagegen ohne Antwort verstreichen lassen. Sie bemühten sich nach eigenem Bekunden aber mit Nachdruck um eine Stellungnahme. Der Iran stellt nun unamüsiert klar, dass er ein Abkommen weit weniger benötige als die USA und die EU.

An den Ölbörsen spielt man derweil das übliche Lied. Rohölnotierungen gewinnen etwas an Wert. Gasölnotierungen (Vorprodukt für Heizöl) legen kräftig zu.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 91,16 Dollar und das Barrel Brent zu 97,18 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 1.117,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 1,0089 Euro. Damit kostet der Euro 0,9910 Dollar.

Nationaler Markt

Die Vorgaben des internationalen Markts findet man in den Heizölpreisen wieder, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Gleichwohl gibt es im Binnenmarkt derzeit eigene Regeln. Sie sind von starker Nachfrage und knappem Angebot geprägt oder anders ausgedrückt von Krisenbevorratung und Infrastrukturstörung. Letzte geht wesentlich auf den Zustand der Wasserstraßen zurück. Die Trockenheit setzt ihrer Schiffbarkeit erheblich zu. Aktuell entspannt sich die Lage geringfügig.

Heizölpreise werden in dieser Zeit genau wie Gas- und Strompreise zum allgegenwärtigen Thema in den Massenmedien. Dabei gewinnt der jahrelang gegeißelte Energieträger Öl plötzlich an Sympathie, wie ein Beitrag auf n-tv.de zeigt. In dem Artikel wird errechnet, dass Heizöl aktuell 25 Prozent günstiger ist als Gas. In den gestern von uns zitierten Zahlen eines Holzpelletvergleichs, der einige Tage alt ist, betrug der Unterschied noch rund zehn Prozent. Der Markt ist derzeit sehr dynamisch. Wohin die Entwicklung geht, kann man anhand der Vergleichszahlen zwischen esyoil für Heizöl und CHECK24 für Gas auf Basis identischer Energiemengen von 2.000 Liter und 20.0000 kWh nur erahnen. In Hamburg ist Gas heute Morgen 114 Prozent teurer als Heizöl. In der Gas-Grundversorgung treten diese Extreme derzeit noch nicht auf.

Die Heizölbestellungen laufen rege ein. Bei der Belieferung kann es allerdings zu Terminproblemen kommen, weil Ware aus oben genannten Gründen nicht immer verfügbar ist. Hoffnung auf günstigeres Heizöl gibt es momentan kaum noch. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem minimalen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie Heizöl benötigen, sollten Sie präventiv kaufen. Es muss ja keine komplette Füllung des Tanks sein.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil