Internationaler Markt
Die internationalen Ölpreise setzten gestern in einem turbulenten Handelstag ihre Erholung fort und kletterten über 63 Dollar je Barrel.
Zahllose Meldungen prasselten gestern auf die Ölhändler ein. Neben den üblichen Konjunkturdaten sorgte vor allem das anstehende OPEC-Ministertreffen für Aufregung. Kurz vor dem zweitägigen Meeting nährten mehrere Minister aus den Kartellstaaten Spekulationen über zusätzliche Förderkürzungen. Der ohnehin nervöse Ölmarkt reagierte sofort.
Vor allem der irakische Vertreter machte sich für einen strikteren Kurs stark, ruderte dann aber wenige Stunden später wieder zurück. Ohnehin kam es bei seinen Kollegen nicht gut an, dass sich ausgerechnet Bagdad als Wortführer präsentieren wollte, denn das Land hat bislang nicht einmal die alten Beschlüsse in die Tat umgesetzt.
Immer mehr Stimmen meldeten sich gestern mit widersprüchlichen Vorschlägen. Als die Kartelldisziplin vollends zu verschwinden drohte, platzte den Saudis der Kragen und sie drohten nach Agenturmeldungen damit, den Markt mit Öl zu fluten, falls kein solidarischer Kurs gefunden wird. Das taten sie schon einmal im Jahr 2014. Der Ölpreis sackte damals auf nur noch 30 Dollar je Barrel ab.
Das gestrige verbale Durcheinander trieb die Ölpreise dennoch nach oben, denn plötzlich schien alles möglich zu sein.
Am Nachmittag veröffentlichte dann das US-Energieministerium (DOE) die wöchentlichen Daten über die Ölvorräte. Sie beschleunigten den Anstieg der Ölpreise.
Dabei waren die Daten nicht eindeutig bullisch. Zwar fielen die Rohölbestände stärker als erwartet um 4,9 Mio. Barrel. Aber das war eindeutig auf die höhere Aktivität der Raffinerien zurückzuführen, die nach der langen Umrüstphase jetzt wieder mehr Rohöl verarbeiten. Passend dazu stiegen die Produktvorräte (Benzin, Diesel u.a.) um 6,5 Mio. Barrel. Aber die Trader konzentrierten sich allein auf die Rohöldaten, so dass der Bericht preisstützend wirkte.
Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: -3,7 Mio. Barrel (API) bzw. -4,9 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +0,8 Mio. Barrel (API) bzw. +3,1 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +2,9 Mio. Barrel (API) bzw. +3,4 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 12,9 Mio. Barrel pro Tag (10% höher als vor einem Jahr)
Heute findet das Kartelltreffen zunächst im normalen OPEC-Rahmen statt. Morgen trifft sich „OPEC+“: Neben den OPEC-Mitglieder sitzen dann auch Russland und andere Alliierte mit am Tisch. Im Moment ist fraglich, ob das Kartell mehr beschließen kann als die meisten Beobachter schon seit längerem vermuten, nämlich eine bescheidene Verlängerung der alten Beschlüsse. Weder die Saudis noch die Russen wollen noch mehr Marktanteile an die Konkurrenz verlieren. Doch mit leeren Händen wollen die Saudis das Meeting wohl sicher auch nicht verlassen.
Alles scheint also möglich und der Markt bleibt nervös. Die Ölpreise halten heute Morgen ihr relativ hohes Niveau. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 58,29 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 62,94 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 580,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9020 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1084 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl folgt am Morgen den internationalen Rohölpreisen, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise stehen bei knapp 64 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), also einen knappen Euro höher als gestern. Insgesamt bleibt der Markt jedoch in der Nähe des Preistiefs vom August.
Der Markt ist noch immer sehr aktiv. Niedrige Preise, recht lange Lieferzeiten und die Nähe der Weihnachtsferien ergänzen sich. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt für die nächsten Tage sogar eine sehr hohe Kaufneigung an und steht damit auf der höchsten Stufe.
Der Preisoptimismus ist ungebrochen. Aktuell rechnen 88% der Stimmen in unserer Umfrage mit weiter nachgebenden Heizölpreisen. Die Preischarts stützen diese Einschätzung. Zumindest in der kurzen Frist ist ein stabil fallender Preiskanal erkennbar. Mittelfristig und langfristig zeigen die Preiskanäle allerdings nach wie vor nach oben.
Was tun? Die Heizölpreise sind nach wie vor sehr moderat. Angesichts des nahen Winters und langer Lieferzeiten in manchen Regionen sollte man nicht zu lange warten, wenn sich der Tank allmählich leert. Wer abwarten will, kann auf die Schwäche der OPEC und einen überversorgten Ölmarkt setzen. Das ist jedoch nicht ohne Risiken.
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Quelle: esyoil