Internationaler Markt

In ihrem aktuellen Monatsbericht liefern die Statistiker der OPEC die Marktdaten zu den seit Ende August wieder fallenden Ölpreisen. Die sind genauso ernüchternd wie die Zahlen zur Corona-Lage. Während die Nachfrageerwartung für dieses und nächstes Jahr reduziert wird, erhöht man für den gleichen Zeitraum die Angebotserwartung der Produzenten, die nicht dem Kartell angehören. Die Konstellation setzt die OPEC-Allianz zur Drosselung der Produktion abermals in Zugzwang. Sie wird weitere Mengen aus dem Markt nehmen müssen, um die Preise nicht abstürzen zu lassen.

Als wesentliche Ursache dieser Marktlage wird die unerwartet lange anhaltende Corona-Pandemie angesehen. Bis in den August hinein überwog die Hoffnung auf ihr schnelles Ende und einen fulminanten Wiederanstieg der Wirtschaft. Dieser Traum ist mittlerweile ausgeträumt.

In der prognostischen Auseinandersetzung mit der Zukunft des Ölmarkts werden derweil sehr unterschiedliche Schlussfolgerungen sichtbar. Bei BP sieht man den Zenit der Ölwirtschaft bereits seit 2019 überschritten. Das Unternehmen wird sich deshalb langfristig neu ausrichten. Andere Protagonisten in der Öl- und Bankenwelt gehen davon aus, die bisherigen Angebots- und Nachfragespitzen bis Ende 2021 wiederzusehen. Die Rohölpreise sollten dann auch wieder ein Niveau um 60 Dollar pro Barrel erreicht haben.

Kurz- und mittelfristig bleiben die Preise auf alle Fälle unter Abgabedruck. Mit der Aussicht, dass die Blockade der libyschen Ölproduktion endlich beendet wird und das Land wieder exportieren kann, gibt es aktuell sogar einen zusätzlichen bärischen Einfluss. Dass dieser gestern keinen weiteren Preisabgang hinterließ, liegt an erneuten Sicherheitsabschaltungen von Ölplattformen im Golf von Mexiko. Dort rauscht gerade ein weiterer Hurrikan vorbei. Aufgrund seiner schnellen Bewegung wird das Phänomen bereits heute vorübergehen und dann Raffinerien an Land bedrohen. Damit dreht die Preiswirkung von bullisch, weil Rohöl fehlt, auf bärisch, weil Rohöl nicht abgenommen wird.

Nachdem die Notierungen an den Ölbörsen gestern kaum eine Nettoveränderung einbrachten, tendieren sie heute Morgen leicht abwärts. Ein Bild für den zu erwartenden Tagesgang ist das noch nicht.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 37,28 Dollar und das Barrel Brent zu 39,59 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 320,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8406 Euro. Damit kostet der Euro 1,1889 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise halten momentan ihr Niveau, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der Stillstand ändert nichts an der Tatsache, dass die Abwärtstrends in den verschiedenen Zeitansichten stabil sind. Es ist also weiterer Preisnachlass zu erwarten. Bis zum Jahresende werden die preissenkenden Markteinflüsse überwiegen. Wie stark ihr Effekt tatsächlich sein wird, ist nicht vorhersehbar.

Der Binnenmarkt wird durch den Preisrückgang im September deutlich belebt. Das zeigt sich in den Auftragseingängen. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl wird von Kunden weiterhin hochgehalten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben sich weiterhin als Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. In allen Zeitbereichen werden Abwärtsaussichten dargestellt, nun sogar wieder mit zunehmendem Gefälle.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in allen Regionen Deutschlands Kaufsignale.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Greifen Sie zu, die Heizölpreise sind klare Kaufpreise.

Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil