Internationaler Markt

Monat für Monat liefern die Statistikabteilungen des US-Energieministeriums, der OECD und der OPEC Analysen zum Ölmarkt. Der neue Report der Amerikaner liegt bereits vor. Seit einiger Zeit kann man in den Zahlen eine eindeutige Tendenz beobachten. Diese betrifft die globale Ölförderung im Allgemeinen und die Förderung in den USA im Speziellen. Beide steigen. Während der globalen Förderung Schranken durch die von der OPEC geführte Kürzungsallianz gesetzt sind, pumpen sich die USA gerade an die Weltspitze. Sie werden im Laufe des Jahres zum größten Ölförderer aufsteigen.

Für die Nachfrageseite geben die Statistiker keine klare Tendenz an. Zwar erwarten sie auch hier ein Wachstum. Wie stark es ausfallen oder gestört wird, sehen sie in großer Abhängigkeit von der Trump’schen Handelspolitik. Strafzölle könnten eine kräftige Dämpfung zur Folge haben.

In dem Fall drohte der Welt erneut eine Überversorgung mit Ölpreisfolgen wie in 2015. Die OPEC-Allianz wäre vermutlich überfordert, mit adäquaten Kürzungen dagegen zu halten. Dass ein Ölpreisverfall denkbar ist, zeigen nicht zuletzt die Planungen großer Konzerne. Sie haben alle ein Niedrigpreisszenario als mögliche Budget-Variante im Programm. Aber auch ohne eine Extrempolitik ihres Präsidenten dürften die Ölpreise nach Meinung der Leute im US-Energieministerium die höchsten Jahreswerte bereits hinter sich haben.

Woche für Woche liefern DOE (Department of Energy) als Behörde und API (American Petroleum Institute) als Verband Daten über die Lagerbestände in den USA. Diese zeigen seit geraumer Zeit fallende Pegel an. Gleichwohl stehen die Bestände immer noch über den langjährigen Durchschnittswerten. Dorthin möchte die OPEC-Allianz sie treiben. Dass sie das schafft, wird mal erwartet, mal bezweifelt. Aktuell wachsen die Zweifel, zumindest tendenziell. Im Konkreten reichen die Daten aber noch nicht aus, um die Zweifler zu beflügeln. Dieser Umstand hält die Ölpreise auf einem erhöhten Niveau. Das vermochte der rasante US-Produktionsanstieg, der ebenfalls in dem wöchentlichen Datenpaket abgebildet ist, noch nicht zu ändern.

Die gestern vorgelegten Zahlen von DOE und API zur wöchentlichen Veränderung in den Tanklagern sehen wie folgt aus:

Rohöl: +2,4 Mio. Barrel (DOE) bzw. +5,7 Mio. Barrel (API)
Heizöl und Diesel: -0,6 Mio. Barrel (DOE) bzw. +1,5 Mio. Barrel (API)
Benzin: -0,8 Mio. Barrel (DOE) bzw. -4,5 Mio. Barrel (API)

In Summe ergibt sich ein Aufbau von 1,0 (DOE) bzw. 2,7 (API) Mio. Barrel. Die Raffinerieauslastung blieb mit 88 Prozent annähernd konstant. Sie zeigt, dass einige Anlagen wegen der Umstellung auf Sommerware abgeschaltet sind.

Die Veröffentlichung der beiden Berichte, Monatsreport und Wochenreport, ließ die Ölpreise gestern durchaus heftig reagieren. Am Ende kam allerdings doch nur ein moderater Rückgang heraus. Dieser setzt sich heute Morgen als Kriechbewegung fort.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 61,14 Dollar und das Barrel Brent zu 64,33 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 568,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8057 Euro. Damit kostet der Euro 1,2408 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise klemmen zwischen Auf und Ab fest, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die jeweiligen Trendkanäle verfälschen die Realität ein wenig, denn de facto bewegen sich die Preise seitwärts. Am besten sieht man das in der Ein-Jahres-Ansicht.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist sehr belebt. Käufer ordern beherzt mit rückläufiger Tendenz. Man merkt, dass der Winter ausklingt und das Zutrauen an sinkende Preise steigt. Während die einen damit den Gedanken an Heizöl ausblenden, beginnen die anderen wieder auf einen Kauf zu günstigeren Konditionen zu spekulieren. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere nur noch auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends sind für Verbraucher einigermaßen freundlich. In den kurzfristigen Darstellungen geht es abwärts. Gemäß der 12-Monats-Ansicht ist alles möglich. Die längerfristigen Ansichten zeigen Aufwärtstrends. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, verschaffen Sie sich durch einen Heizölkauf Ruhe! Als Preisspekulant sollten Sie ein Geduldspolster mitbringen, das über den Winter hinausgeht.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil