Internationaler Markt
Im Westen nichts Neues, im Osten auch nicht. Es wird sanktioniert und reduziert. Trotzdem geht das Öl nirgends aus. Im Gegenteil, es muss hier und da zurückgehalten werden, damit der Überfluss nicht zur Überflutung wird. Solange das so ist, haben die Ölpreise keine Chance, uns Verbraucher ernsthaft zu ärgern.
Die Koalition der Kürzenden gab sich im Februar alle Mühe, einen guten Job zu machen. Saudi-Arabien hielt mehr Öl zurück als ursprünglich angekündigt war. Russland ist zwar noch nicht auf der Höhe der eigenen Zusage, versprach aber bis Ende März zu liefern. Tatkräftige Unterstützung bekommt die Koalition von den USA durch die Sanktionen gegen Iran und Venezuela. Unter Vernachlässigung des politischen Geschwurbels zur Sache ist die Maßnahme eine tatkräftige Unterstützung der eigenen Ölindustrie.
Einigermaßen pünktlich zum Monatsstart kommt die libysche Ölszene wieder in Schwung. Die Aufmüpfigen zogen sich von den besetzten Ölfeldern zurück und ließen die regulären Kräfte ihre Arbeit verrichten. Damit wird im Laufe des März eine Steigerung der Produktion erreicht, die das von Saudi-Arabien ab Februar einbehaltene Öl vollständig ersetzen wird.
Das seit dem Ende der Peak-Oil-Debatte im Ölmarkt herrschende Prinzip „linke Tasche, rechte Tasche“ eignet sich zwar trefflich als Gesprächs- und Spekulations-Stoff. Beängstigende Preisbewegungen, wie sie vor fünf oder zehn Jahren noch üblich waren, sind aber nicht mehr möglich. Wenn das Öl nicht aus der einen Tasche fließt, wird halt die andere liefern.
Weil die Umstände in nicht endenden Wiederholungsschleifen spielen, sind die Geschichtenschreiber dankbar über den zünftigen Handelsstreit zwischen den USA und China. Das ist im grenzenlosen globalen Handel mal wieder etwas Neues. In ihn wird derzeit Wohl und Wehe unseres industrialisierten Alltags hineininterpretiert. Aber was soll schon herauskommen, wenn die Protagonisten alle das Gleiche, nämlich Wachstum wollen?
An den Ölbörsen wird ein Markt ohne nennenswerte Störungen gehandelt. Die Notierungen machen dabei manchen erratischen Hüpfer, dessen temporäres Erscheinen von kurzer Dauer ist. Heute Morgen reicht es nicht einmal dazu.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 56,32 Dollar und das Barrel Brent zu 65,37 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 617,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8828 Euro. Damit kostet der Euro 1,1324 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise regen sich kaum, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Die gemäßigten Trendkanäle in den kurzen Zeitbereichen halten ihre Versprechen, die Preise in unspektakulärer Bahn zu führen. Wahrscheinlich werden sich die Kanäle in Kürze noch mehr der Horizontalen annähern.
Die Nachfrage im Binnenmarkt ist recht ruhig. Kunden geben dem Handel mit ihren Bestellungen aber weiterhin Arbeit. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise ist wechselhaft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht bei reduziertem Gesamtinteresse an Heizöl auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern nur wenig Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal ein schwacher Abwärtstrend auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen dagegen klare Aufwärtstrends.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen, denn Preissteigerung ist in den kommenden Wochen zu erwarten.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil