Internationaler Markt

Ist Saudi-Arabien zufrieden mit dem Preisniveau an den Ölbörsen? Das OPEC-Schwergewicht, das sein Ölangebot in der jüngsten Vergangenheit massiv gekürzt hat, kündigte gestern Preissenkungen für Lieferungen nach Europa an. Das könnte dafür sprechen, dass das Land wieder mehr Öl verkaufen will, weil das Preisziel der OPEC-Staaten und ihrer Kürzungspartner erreicht ist. Ob dem so ist, wird sich spätestens in der kommenden Woche zeigen, wenn mit den Monatsberichten die aktuellen Einschätzungen zur Ölförderung veröffentlicht werden.

Die Ölpreise haben sich knapp unterhalb ihrer bisherigen Jahreshochs eingependelt. Seit gut zwei Wochen bewegen sie sich in relativ enger Spanne – das Nordseeöl Brent zwischen 66,35 und 67,18 Euro, die US-Sorte WTI zwischen 55,02 und 57,88 Euro das Barrel (159 Liter). Nachdem insbesondere die übererfüllten OPEC-Kürzungen und die Sanktionen gegen die Ölförderländer Iran und Venezuela für den Preisauftrieb gesorgt hatten, halten sich derzeit bullische und bärische Faktoren die Waage. Dass Libyen die Produktion im landesweit größten Ölfeld Sharara wieder aufnehmen konnte, steht aktuell auf der preisdämpfenden Seite. In den kommenden Tagen soll dort laut staatlicher Produktionsgesellschaft NOC die volle Kapazität von 300.000 Barrel täglich erreicht werden.

Die Rohölbestände sind in den USA in der abgelaufenen Berichtswoche wahrscheinlich weit stärker gestiegen als erwartet. Das ist den vorläufigen Zahlen des American Petroleum Institute (API) von gestern Abend zu entnehmen. Die Trader dürften mit großem Interesse auf die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) schauen, die heute um 16.30 Uhr bekannt gegeben werden. In dieser Woche sind insbesondere die Veränderungen bei den Ölimporten und -exporten der USA von Bedeutung. Sie könnten die Ursache dafür sein, dass die Rohölreserven extrem gestiegen sind. Sollte sich die preisdämpfende Vorlage der API-Zahlen bestätigen, so ist am späten Nachmittag mit eine Reaktion der Händler zu rechnen.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen in etwa auf dem Niveau von gestern früh. Die Rohölpreise haben sich lediglich leicht nach oben oder unten bewegt. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) wird zurzeit zu 56,17 Dollar gehandelt. Die Nordseesorte Brent steht bei 65,49 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 618,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8846 Euro. Damit kostet der Euro 1,1301 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bleiben vorerst in ruhigem Fahrwasser. Heute früh zeigt die aktuelle Heizölpreis-Tendenz insgesamt einen leichten Anstieg bei regional unterschiedlichen Preisbewegungen.

Auf dem Binnenmarkt haben wir zunächst ein uneinheitliches Bild: Vielerorts legen die Heizölpreise etwas zu, hier und da stehen sie still oder geben noch zaghaft nach. Im Tagesverlauf werden sie voraussichtlich überall aufwärts tendieren. Zu hektischen Kaufentscheidungen wird das kaum führen. Derzeit sind die Preise für einen Kauf in Ordnung. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl belegt dies mit einem hohen Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Gleichzeitig erwarten in der Lesereinschätzung 80 Prozent künftig sinkende Preise.

Die Preistrends in den esyoil-Charts dürften Verbrauchern allerdings nur verhalten Mut machen. In den kurzfristigen Zeiträumen (3 und 6 Monate) sprechen sie zwar für sinkende Preise – doch ihre Neigung ist recht schwach ausgeprägt. Die 12-Monatsansicht signalisiert, dass für die mittelfristige Entwicklung noch alles offen ist. Langfristig (3 und 5 Jahre) prognostizieren die Trendkanäle steigende Preise.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Beobachten Sie die Preisentwicklung genau, wenn sie im Frühjahr zu einem guten Preis nachfüllen wollen. Warten Sie nicht bis zum letzten Tropfen, damit Sie die Wahlfreiheit behalten. Sollten Sie zeitnah Heizöl brauchen, so ist der aktuelle Preis durchaus in Ordnung.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil