Internationaler Markt

Die Aufwärtskorrektur an den Ölbörsen ist zunächst beendet. Zum Auftakt der Wochenmitte suchen die Ölfutures ihre Richtung. Neue Daten zur Angebots- und Nachfrageentwicklung aus dem EIA-Monatsbericht vermögen bislang keinen durchschlagenden Impuls zu geben.

Die ganz große Sorge um die Auswirkungen der Coronavirus-Variante Omikron hat gestern weiter nachgelassen und die Ölpreise damit noch einmal ein Stück angeschoben. Marktteilnehmer hatten den Preisrutsch, der in der Vorwoche mit dem Auftreten der neuen Virusvariante ausgelöst worden war, als übertrieben empfunden. Doch heute scheint die Korrektur ein Ende gefunden zu haben. Allen ist klar, dass die Erkenntnisse zu Omikron jetzt Schritt für Schritt zu gewinnen sind. Es bleibt also trotz der ersten Erleichterung eine Unsicherheit, ob Omikron künftig weitere Einschränkungen nötig macht und inwiefern diese die Ölnachfrage betreffen werden.

Die EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, hat Omikron bereits in ihrem gestern vorgelegten Monatsbericht berücksichtigt und die Preisprognosen für 2021 und 2022 leicht gesenkt. Die Behörde geht weiterhin davon aus, dass das Produktionswachstum im kommenden Jahr das Nachfragewachstum übersteigt. Die Veränderungen gegenüber dem letzten Bericht bleiben allerdings überschaubar und können keine richtungsweisende Dynamik an ICE und NYMEX entfachen.

Auch die vorläufigen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) finden zunächst wenig Beachtung bei der Preisfindung an diesem Morgen. Der Branchenverband meldete in der Nacht einen erneuten Rückgang der landesweiten Rohölreserven. Zugleich sollen die Vorräte an Destillaten und Benzin gestiegen sein. Das weist auf eine mögliche höhere Raffinerieaktivität hin. Genaueres wollen die Marktteilnehmer von den offiziellen DOE-Daten am Nachmittag erfahren. Im Zentrallager Cushing entspannt sich die Lage durch einen Anstieg der Reserven.

Beachtung werden in dieser Woche zudem die Gespräche über eine Rückkehr zum Iran-Atomabkommen finden, deren Fortsetzung am Donnerstag stattfinden soll. Zuletzt war man enttäuscht über den Verlauf. Das stützte die Ölfutures.

Die Ölpreise starten heute Morgen auf höherem Niveau und schwanken auf ihrer Richtungssuche. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei Dollar 71,39. Die Nordseesorte Brent kostet 74,95 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 643,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8862 Euro. Damit ist der Euro 1,285 Dollar wert.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise beenden ihren jüngsten Anstieg heute Morgen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz in der 3-Monatsansicht erkennen lässt. Zu Wochenbeginn hatten die Preise kräftig zugelegt und den Rücksetzer aus der Vorwoche um mehr als die Hälfte wieder ausgeglichen.

Wer bereits bedauert hatte, eine Kaufgelegenheit verpasst zu haben, der findet heute Morgen durchaus noch verträgliche Preise vor. Sie liegen rund 9 Euro unter dem Jahreshöchststand vom 19. Oktober. Heizöl kostet im Binnenland durchschnittlich 81,40 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.

Unter den Heizölkunden, die jetzt eine Preisanfrage starten, ist die Kaufbereitschaft hoch. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt das entsprechend an. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Die Hoffnung auf kurzfristig sinkende Preise ist indes vergleichsweise schwach ausgeprägt, wie die Lesereinschätzung erkennen lässt.

Die Heizölpreistrends in der 3- und der 6-Monatsansicht weisen abwärts. Das darf begrenzt optimistisch stimmen. Für die weiteren Zeiträume bleibt es jedoch bei Aufwärtstrends.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss und ungern spekuliert, sollte bestellen.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil