Internationaler Markt

Das chinesische Coronavirus nahm auch gestern die Aufmerksamkeit der Trader voll in Anspruch. Seine Ausbreitung ist im Moment der Kompass für den Kurs der Finanzmärkte und Ölmärkte, ob nun zurecht oder nicht. Peking meldet bisher 870 Infektionen und 26 Tote.

Es gibt immer mehr Reisebeschränkungen, die zweifellos den Kerosinverbrauch drosseln, da sich in diesen Tagen normalerweise Millionen auf den Weg in ihre Heimatorte machen. Ob das aber bereits den globalen Ölverbrauch messbar beeinflusst, ist fraglich. Die Stimmung im Land ist auf jeden Fall angeschlagen, denn die chinesische Neujahrswoche gilt für die Familien als Höhepunkt des Jahres. Zahllose Restaurantbesuche wurden im letzten Moment storniert. Die Folgen für den Konsum, und damit das Wachstum der chinesischen Wirtschaft, könnten daher gravierender werden als die Reisestopps.

Brent-Rohöl blieb gestern zunächst unter Druck und setzte seine wochenlange Talfahrt bis auf knapp über 61 Dollar je Barrel fort. Die Preise stabilisierten sich erst, als das US-Energieministerium am Nachmittag einen leichten Rückgang der Rohölvorräte meldete. Die Vorabschätzung des API am Dienstag ging noch von einem leichten Zuwachs aus. Auch die Produktlager blieben entgegen den ersten Schätzungen stabil. Die Ölförderung in den USA blieb in der letzten Woche unverändert.

Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +1,6 Mio. Barrel (API) bzw. -0,4 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +3,5 Mio. Barrel (API) bzw. -1,2 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +4,5 Mio. Barrel (API) bzw. +1,7 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 13,0 Mio. Barrel pro Tag (10% höher als vor einem Jahr)

Manche Beobachter sehen nun bereits ein Ende der Talfahrt bei den Ölpreisen. Preistreibende Faktoren wie die anhaltenden Exportprobleme in Libyen und Nigeria können demnach nicht dauerhaft ignoriert werden. Auch die Weltwirtschaft bleibt bisher auf Kurs. Und die OPEC gibt sich bislang optimistisch, dass sie die beschlossenen Förderkürzungen sogar übererfüllen kann.

Unter dem Strich bleibt dennoch für diese Woche ein steiler Preissturz um 5 Prozent. Ohne einen konkreten Auslöser, der die Stimmung dreht, bleiben die Rohölpreise wohl unter Druck.

Am heutigen Morgen startet der europäische Ölhandel mit fast unveränderten Preisen in den Tag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 55,83 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 62,30 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 550,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9044 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1055 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise ziehen heute Morgen leicht an, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Notierungen bleiben aber zwischen 60 und 61 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Der Heizölmarkt ist sehr aktiv. Das Kaufinteresse ist trotz der milden Januartage hoch, denn viele Verbraucher wollen die günstigen Preise nutzen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, stieg auf die zweithöchste Stufe. Auch der Optimismus ist ungebrochen. In der aktuellen Lesereinschätzung erwarten 86% der Kundschaft weiter fallende Heizölpreise. Die Preischarts stützen diese Einschätzung ganz überwiegend: Kurz- und mittelfristig hat sich ein steil fallender Preiskorridor herausgebildet. Nur langfristig seit 2017 ist der übergeordnete ansteigende Preistrend erkennbar.

Das mathematische Tiefpreis-System gibt nun für alle Regionen grünes Licht und rät zum Kauf.

Was also tun? Es gibt im Moment wenige Gründe, die Bestellung weiter aufzuschieben. Das Abwärtspotenzial der Ölpreise könnte bereits ausgereizt sein.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.

Quelle: esyoil