Internationaler Markt

Die OPEC+ hebt ihre Ölproduktion auch im Februar um 0,4 Millionen Barrel täglich (B/T) an. Wer in der Folge mit weicheren Ölpreisen gerechnet hatte, muss eine Enttäuschung hinnehmen. Der Beschluss fiel am Dienstag wie erwartet; sein dämpfender Impuls war bereits eingepreist. Stattdessen trieben zwei andere Faktoren die Ölpreise an und ließen das Nordseeöl Brent gestern die 80-Dollar-Marke knackten.

Zum einen wirkte die Entscheidung des Bündnisses beruhigend auf die Marktteilnehmer: Die OPEC+ rechnet offensichtlich trotz der Omikron-Welle mit einer guten wirtschaftlichen Erholung und keinem größerer Rückgang der Ölnachfrage. Sie bleibt deshalb bei ihrem Kurs, die Fördermengen schrittweise zu steigern. Zum anderen gehen Analysten davon aus, dass die Produktionssteigerung deutlich niedriger ausfallen wird als geplant. Einige Förderländer sind nach wie vor außerstande ihre eingeräumten Quoten zu erfüllen und die OPEC+ hat bislang keinen Ausgleich für diese Mindermengen gefunden. Energy Aspects schätzt die reale Förderanhebung im Februar deshalb lediglich auf 250.000 B/T. Beides stützt die Notierungen an den Ölbörsen ICE und NYMEX.

Die nächsten Tage und Wochen müssen zeigen, ob die Einschätzung der OPEC-Allianz richtig ist, ob die Omikron-Welle ohne weitreichende Lockdowns und Mobilitätseinschränkungen über uns hinweg ziehen wird. Was China, eines der größten Ölverbraucherländer, betrifft, gibt es aufgrund der anstehenden Olympiade und der Null-Covid-Strategie des Landes einige Zweifel.

Die US-Ölbestandsdaten sind in dieser Woche schwer einzuschätzen. Zum Jahreswechsel jonglieren die Raffinerien in der Regel aus steuerlichen Gründen mit ihren Vorräten. Die vom Branchenverband des API vorgelegten Daten aus der vergangenen Nacht haben daher zur Stunde keine spürbaren Auswirkungen auf das Börsengeschehen. Die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) erscheinen heute Nachmittag.

In den ersten Handelstagen des Jahres orientierten sich die Ölpreise aufwärts. Heute starten auf dem erhöhten Niveau mit einigen Schwankungen.

Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 76,75 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 79,80 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 689,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8844 Euro. Damit ist der Euro für 1,1301 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legen zu, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie werden vom internationalen Ölmarkt angeschoben.

Heizöl kostet im Binnenland durchschnittlich 84,50 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden verhalten sich abwartend.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwartet mit 61 Prozent eine moderate Mehrheit künftig sinkende Preise.

Die kurzfristigen Heizölpreistrends (3 und 6 Monate) zeigen abwärts und geben Hoffnung auf niedrigere Preise. In den weiteren Ansichten bis zum 5-Jahres-Zeitraum bleibt es jedoch bei Aufwärtstrends.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Sie machen derzeit kein Schnäppchen, doch die Preise noch immer in Ordnung.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil