Internationaler Markt

Es ist August und der Beginn der monatlichen Steigerung des Ölangebots der OPEC-Allianz. Der Markt wird es aufsaugen wie ein trockener Schwamm. Die unter den Mitgliedern der Gruppe hart ausgerungene Mengenvereinbarung wird wahrscheinlich nicht ausreichen, die Ölpreise sinken zu lassen. Zu einer Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau sollte sie aber führen.

Sinkende Ölpreise sind hingegen als Tagesereignis denkbar, denn heute gilt es an den Börsen überraschend schlechte Konjunkturdaten aus China zu verarbeiten. Einem amtlichen Bericht zufolge sank das industrielle Wachstum im Juli erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie. Ursächlich seien unter anderem hohe Rohstoffkosten und Extremwetterlagen. China hat als Konjunkturlokomotive in schwieriger Zeit den Ruf der Unverwundbarkeit zu verlieren.

Ebenfalls als Tagesereignis aber mit anderem Vorzeichen für die Ölpreisentwicklung und in der Wirkung abklingend muss ein Tankerangriff mit Todesopfern vor dem Oman verarbeitet werden. Betroffen ist ein unter israelischer Flagge fahrendes Schiff. Die USA, Großbritannien und Israel sehen den Iran verantwortlich für das bereits vergangenen Donnerstag vorgefallene Ereignis. Aus Teheran kommt dazu ein empörtes Dementi. Die Angelegenheit ist ein weiteres Glied in einer Kette gegenseitiger Vorwürfe, die die angestrebte Rückkehr zum Atomabkommen von 2015 verhindern wird.

Über den Tag hinaus wirkt die Delta-Variante des Corona-Virus an den Börsen, nicht physisch, sondern ideell. Sie ist das lähmende Element dieser Zeit. Sie wird den einen oder anderen Lockdown erzwingen und das gelobte Wirtschaftswachstum dämpfen. Etwas Ölpreisrückgang mag Delta temporär ebenfalls bewirken. Insgesamt wird die knappe Versorgunglage aber immer dagegenstehen.

Nach einem bullisch ausgereizten Handel am Freitag geht es an den Ölbörsen heute Morgen mit einem hübschen Abgang der Notierungen um bis zu zwei Prozent weiter. Der wird zur Stunde teilweise annulliert, hat aber die Chance mit dem Eintritt der US-Broker am Nachmittag noch einmal belebt zu werden.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 73,26 Dollar und das Barrel Brent zu 74,66 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 609,25 Dollar Preise. Der US-Dollar kostet 0,8423 Euro. Damit kostet der Euro 1,1865 Dollar.

Nationaler Markt

Viel Bewegung zeigen die Heizölpreise nach wie vor nicht, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Immerhin bleibt uns ein signifikanter Preisanstieg erspart. Den wird es nach Lage der Dinge auch nicht in naher und mittlerer Zukunft geben. Vielmehr scheint sich die Seitwärtsrichtung der Preisentwicklung zu stabilisieren.

Der Binnenmarkt für Heizöl belebt sich ein wenig. Heizölbestellungen kommen aber immer noch schleppend herein. Nicht euphorisch aber deutlich besser ist es um die Hoffnung auf fallende Preise bestellt. In ihrer Überzeugungkraft zeigt sich allerdings sehr wechselhaft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Trendkanäle für die Heizölpreisentwicklung geben Grund für einen Funken Preiszuversicht. Im sehr kurzen Zeitbereich liegt ein Seitwärtstrend vor. Die anderen kürzeren Zeitbereiche behalten ihre Aufwärtstrends. Die Abwärtstrends der langen Zeitbereiche werden Jahr für Jahr durch die Erhöhung der CO2-Steuer verbogen.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Warten Sie nicht auf den großen Fall! Nutzen Sie stattdessen einen kleinen Preisnachlass zum Kauf!

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil