Internationaler Markt

Die Ölpreise starten fester in die Wochenmitte. Sie reagierten in der Nacht auf Berichte, wonach Israel einen Militärschlag auf iranische Atomanlagen vorbereite. Brent-Rohöl notiert aktuell über 66 Dollar je Barrel.

Es dürfte kein Zufall sein, dass die Information des US-Geheimdienstes gerade jetzt an die Öffentlichkeit gelangt, nachdem die Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran feststecken. Ein neues Atomabkommen scheint, wenn überhaupt, dann nicht so zeitnah wie gehofft möglich zu sein. Die Positionen beider Seiten liegen zu weit auseinander. Damit rücken Sanktionsaufhebungen und ein steigendes Angebot an iranischem Öl wieder in weite Ferne.

Sollte es tatsächlich zum israelischen Angriff kommen, ist mit einer Reaktion Teherans zu rechnen. Ein Flächenbrand in der Region wäre kaum auszuschließen. Für den Ölmarkt bedeutet das ein erhebliches Risiko – etwa durch eine mögliche Blockade der Straße von Hormus, einer der wichtigsten Routen für den globalen Öltransport.

Auch im Ukraine-Krieg machen die Waffenstillstandsverhandlungen keine Fortschritte. Die Sanktionen gegen den russischen Ölsektor bleiben bestehen und könnten sich sogar noch verschärfen. Die EU hat ein neues Sanktionspaket geschnürt. Da Donald Trump nicht vorhat weitere Sanktionen anzuschieben, verliert der preisstützende Effekt allerdings etwas an Schärfe. Auch ist unsicher, ob die USA eine Senkung des Preisdeckels für russisches Öl unterstützen werden. Die EU und die Ukraine wollen darüber den Druck auf Moskau erhöhen. Derzeit wird russisches Öl im Schnitt für 55,64 Dollar verkauft – also unterhalb des aktuellen Preisdeckels von 60 Dollar. Die EU visiert eine neue Grenze bei 50 Dollar an, die Ukraine fordert 30 Dollar.

An den Ölbörsen wirkt all das preisstützend. Doch neben den geopolitischen Risiken bleibt im Hintergrund auch die weltweite Nachfrageentwicklung ein Unsicherheitsfaktor. Zwar hat die vorläufige Einigung zwischen den USA und China die exorbitant hohen Strafzölle deutlich sinken lassen und die Märkte vorerst beruhigt. Doch eine dauerhafte Entspannung ist nicht garantiert: Die Konflikte im von den USA angestoßenen Handelsstreit könnten erneut eskalieren. Noch ist offen, ob die Ausnahmeregelungen, die mit mehreren Ländern getroffen wurden, in tragfähige Handelsabkommen münden – und ob diese stark genug sein werden, um der globalen Konjunkturentwicklung neuen Schwung zu verleihen und die Ölnachfrage nachhaltig zu stützen.

Inmitten der Unsicherheiten bleibt Goldman Sachs vorsichtig und belässt seine Preisprognose unverändert niedrig – für Brent bei 60 Dollar in 2025 und 56 Dollar in 2026.

Die Marktteilnehmer dürften sich heute auf Meldungen rund um die Atomverhandlungen und die Eskalationsgefahr im Nahen Osten fokussieren. Daneben könnten die wöchentlichen Ölbestandsdaten aus den USA am Nachmittag für neue Impulsesorgen, wenn sie gravierendere Veränderungen zu Angebot und Nachfrage beinhalten sollten.

Die Ölpreise stehen heute Morgen auf dem höheren Niveau und suchen zur Stunde ihre Richtung. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 62,98 Dollar. Brent kostet 66,30 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 621,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8825 Euro. Damit ist der Euro für 1,1327 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise stoppen ihren Rückgang heute Morgen und treten auf der Stelle. Sie reagieren auf den gestrigen Preisanstieg am internationalen Ölmarkt.

Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt zur Stunde einen bundesweiten Durchschnittspreis von rund 86,80 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter). Die Trendkanäle bleiben in allen Zeitbereichen abwärtsgerichtet.

Heizölkunden verhalten sich verglichen mit dem Monatsauftakt eher abwartend. Die Nachfrage liegt auf durchschnittlichem Niveau, während die Hoffnung auf einen Preisrückgang recht stark ausgeprägt ist.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 84 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Die Heizölpreise bewegen sich noch immer nahe am Jahrestief. Wer demnächst Heizöl braucht, bringt sich mit einer Bestellung auf die sichere Seite. Wer genug Reserven im Tank hat, kann durchaus spekulieren.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil