Internationaler Markt

Seit Oktober sind die internationalen Ölpreise um über 20 Prozent auf knapp über 70 Dollar je Barrel eingebrochen. Die OPEC stemmt sich nun mit allen Mitteln gegen einen weiteren Rückgang. Saudi-Arabien will schon im Dezember 0,5 Mio. Barrel pro Tag vom Markt nehmen. Das ist ein radikaler Kurswechsel, nachdem Riad erst im November die Produktion hochgefahren hatte.

Auch das Treffen der Kartellminister am Wochenende versucht, dem Markt einen bullischen Unterton zu vermitteln. Man denke über eine neue Strategie nach, hieß es. Marktbeobachter rechnen damit, dass beim nächsten offiziellen Kartelltreffen Anfang Dezember eine Produktionskürzung empfohlen wird.

Damit deutet sich allerdings Ärger mit Moskau an, denn die russischen Produzenten wollen ihre Produktion ausweiten. Wenn jedoch Russland ebensowenig wie die amerikanische Schieferölbranche bei den Kürzungen mitziehen, dann müssten die Saudis und ihre Alliierten die eigene Förderung ganz erheblich zurückfahren. Das weckt Erinnerungen an den Herbst 2014, als die OPEC mit enormen Kosten, aber letztlich erfolglos, einen Ölpreiscrash im Alleingang stoppen wollte.

Wie schwierig das werden kann, verdeutlichen aktuelle Marktdaten vom Freitag. Die Zahl der aktiven Bohranlagen (Rigs) in den USA stieg in der letzten Woche um 12 auf 886 Rigs. Das ist der höchste Stand seit März 2015. Die Schieferölflut wird also nicht abebben.

Kein Wunder, dass jetzt immer mehr Spekulanten das Handtuch werfen. Die Hedgefonds haben ihre Wetten auf steigende Ölpreise in der letzten Woche um stattliche 108 Mio. Barrel auf 620 Mio. Barrel reduziert. Nur beim Ölpreiscrash 2014 wurden Positionen vergleichbar schnell abgebaut. Die Fonds haben also erheblich zum Rückgang der Ölpreise in den letzten Wochen beigetragen.

Heute Morgen bestimmt jedoch die OPEC die Schlagzeilen. Der Fall der Ölpreise ist im Moment gestoppt:

Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt auf 61,14 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl legt auf 71,68 US-Dollar je Barrel zu. Gasöl (Dezember-Kontrakt) notiert ebenfalls stärker bei 671,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar springt auf 0,8876 Euro. Damit kostet der Euro nur noch 1,1268 Dollar.

Nationaler Markt

Die Lage auf dem deutschen Heizölmarkt ist unverändert ernst, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Pegelstände auf dem Rhein bleiben niedrig. Starke Regenfälle sind nicht in Sicht. Die Heizölpreise ziehen nach der Minikorrektur in der letzten Woche wieder an.

Auch Nord- und Ostdeutschland sind nun stärker betroffen, da die regionalen Tanklager den geplagten Süden mitversorgen. Dort schaffen es die Tanklaster und Kesselwagen der Bahn nur ansatzweise, die Binnenschiffe zu ersetzen. Die Abfüllstationen an den Raffinerien sind hoffnungslos überlastet. Die regionalen Tanklager entlang der Flüsse laufen leer. Das zwingt die Tanklaster, weite Touren zu fahren. Immer weniger Kunden können an einem Tag versorgt werden.

Heizölverbraucher mit leeren Tanks müssen sich in den Krisenregionen gedulden. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Etwas über 80% der Kunden bleiben optimistisch. Sie rechnen mit weiter fallenden Preise in den kommenden Tagen und Wochen.

Die Charts liefern jedoch nach wie vor ein kundenfeindliches Gesamtbild. Die Preiskanäle für den deutschen Heizölmarkt weisen in der kurzen und langen Frist eindeutig nach oben. Der jüngste Preiscrash im Rohölmarkt ist auf den Heizölcharts kaum bemerkbar. Lieferprobleme und extrem hohe Margen verhindern hier eine Korrektur.

Die Heizölpreise sind mittlerweile in ganz Deutschland weit von einem normalen Niveau entfernt. Wer noch etwas im Tank hat, sollte abwarten. Wer bestellen muss, sollte das aktuelle Marktgeschehen verfolgen, um einen fairen Preis aushandeln zu können.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil