Internationaler Markt

Nach einer kurzen Schwächephase am Montagvormittag kehrte Brent-Rohöl in den Aufwärtstrend zurück. Im Moment steht es bei über 56 Dollar je Barrel. Im Hintergrund stützen weiterhin die Planungen für ein großes Konjunkturprogramm in den USA und die Förderkürzungen der Saudis.

Unterdessen droht jedoch der bislang stabilste Pfeiler der Ölnachfrage wegzubrechen. Die Ölnachfrage in Asien hatte sich schon im Herbst von den Folgen der Pandemie erholt und stand teilweise sogar über dem Vorjahresniveau. Doch nun verhängen Japan, Malaysia und China immer umfangreichere Lockdowns, um die erneute Ausbreitung der Virusinfektionen zu stoppen. Der Benzinverbrauch wird wohl am stärksten darunter leiden, denn der private PKW-Verkehr kam in den betroffenen chinesischen Regionen weitgehend zum Erliegen.

Die optimistisch gestimmten Trader setzen in dieser Woche vor allem darauf, dass die Lagerbestände weiter abgebaut werden. Auch die Banken rühren die Trommel und laden zum Spekulieren ein.

Vor allem Goldman Sachs bringt sich durch gewagte Prognosen ins Gespräch und sagt nun Preise bis 65 Dollar je Barrel bis zum Sommer voraus. Noch vor wenigen Monaten gehörte Goldman Sachs zu den größten Ölpreis-Pessimisten. Die Banken vertrauen jedoch erfolgreich auf das kurze Gedächtnis der Medien. Um auf Nummer Sicher zu gehen, schränkten die “Goldmänner” ihre Vorhersage gleich selbst ein: Der Ölpreis werde zwar mittelfristig steigen, könnte aber kurzfristig erst einmal fallen. Wie auch immer Brent-Rohöl sich entwickelt, ein Teil der Aussagen ist also immer richtig. Und bis zum Sommer erinnert sich ohnehin niemand mehr an die Prognose.

Vorsichtigere Analysten verweisen im Moment vor allem auf die Preisrallye der letzten Monate. Die positiven News zu den Impfstoffen und zur OPEC sind demnach schon eingepreist. Auch sind die Hedgefonds jetzt relativ stark in optimistische Ölpreiswetten investiert. Daher wird es von nun an immer häufiger und immer heftiger zu Gewinnmitnahmen kommen.

Davon ist heute allerdings noch nichts zu sehen. Am frühen Morgen steigen die Ölpreise deutlich an. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 52,63 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 56,01 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 453,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8227 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,2159 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise ziehen heute an. Am frühen Morgen liegen sie zwischen 54 und 55 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Ein neuer Jahreshöchstpreis liegt in der Luft, unterstützt von den steigenden Rohölpreisen und einem schwächeren Euro.

Der Heizölmarkt wirkt noch immer ruhig, ist aber etwas lebendiger als in den letzten Tagen. Niedrige Temperaturen und der internationale Preistrend schrecken offenbar einige Verbraucher auf.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht nach wie vor auf der mittleren Stufe. In der aktuellen Lesereinschätzung erwarten knapp 70% der Kunden einen Rückgang der Heizölpreise. Auch das ist ein mittlerer Wert, der keine klare Trendaussage ermöglicht.

Bei den Preischarts leuchten jedoch heute die ersten Warnlichter auf. Die Heizölpreise touchieren den oberen Rand des bislang stabilen Preiskorridors. Der Seitwärtstrend der letzten vier Wochen wirkt nicht mehr so stabil wie bisher.

Was tun? Wer genug im Tank hat, muss den relativ hohen Preisen nicht hinterherlaufen. Es gibt zweifellos Preisrisiken im internationalen Ölmarkt. Andererseits sind die Margen im Binnenmarkt noch immer ungewöhnlich hoch.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Quelle: esyoil