Internationaler Markt

Die Ölpreise starten am Freitagmorgen wenig verändert und setzen damit die unentschlossene Markthaltung vom Donnerstag fort. Der Markt muss noch immer den enormen Preiseinbruch um sieben Prozent vom Mittwoch verdauen. Das war der größte Tagesverlust seit dem Februar 2016, also seit über zwei Jahren.

Die Nachrichtenlage deutet eigentlich auf stabile Preise: Die Rohöllager in den USA schrumpfen in rekordverdächtiger Geschwindigkeit und die Internationale Energieagentur (IEA) warnt in ihrem Monatsbericht vor knappen Reservekapazitäten. Hinzu kommen die monatelangen Lieferausfälle aus Kanada. Trotzdem verliert Rohöl in dieser Woche deutlich an Wert.

Entscheidend war wohl ein anderer Faktor: Hedgefonds und andere Trader realisierten einen Teil ihrer Gewinne und zogen sich teilweise aus dem Markt zurück. Viele Fonds hatten sehr einseitig auf steigende Ölpreise gewettet und wollen nun ihre Kassen wieder auffüllen.

Ohnehin läuteten bei vielen Fonds-Strategen seit Wochen die Alarmglocken: Die Schwäche technischer Indikatoren im Terminmarkt, die Wolken am Konjunkturhimmel durch den Handelskrieg zwischen China und den USA und nicht zuletzt die bessere Versorgung des Marktes durch die OPEC, Russland und – seit gestern – auch wieder Libyen.

Auch das Chartbild ist anfällig: Die Preise für Brent-Rohöl sind so schnell gestiegen, dass nun eine Korrektur überfällig erscheint. Auch scheiterte der zweite Anlauf auf die Rekordmarke von knapp 81 Dollar je Barrel. Viele fürchten, dass die Preisrallye ihren Scheitelpunkt schon hinter sich hat.

Die überraschende Preisschwäche trotz bullischer Nachrichten war dann das deutliche Signal zum Ausstieg. Und da alle gleichzeitig zum Ausgang drängten, stürzte der Ölpreis in wenigen Stunden steil ab. Nun müssen sich die Trader neu sortieren und warten auf Hinweise, ob die Konsolidierung abgeschlossen ist oder ob eine zweite Verkaufswelle droht.

Heute Morgen ist diese Meinungsbildung offensichtlich noch im Gange. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) fällt leicht auf 70,22 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl gibt auf 74,09 US-Dollar je Barrel nach. Gasöl notiert bei 646,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar steigt auf 0,8584 Euro. Damit kostet der Euro 1,1646 Dollar.

Nationaler Markt

Die Rohölpreise mäandern ohne klaren Trend. Am frühen Morgen liegt Heizöl daher fast unverändert gegenüber gestern, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. In vielen Regionen Deutschlands notieren die Heizölpreise aktuell knapp unter 66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung mit 3000 Litern. Damit haben sie seit Mittwoch um 2 Euro nachgegeben.

Der Binnenmarkt für Heizöl hat gestern stark an Fahrt aufgenommen. Der Preiseinbruch reißt zahlreiche Schnäppchenjäger aus der Sommerruhe und kurbelt die Umsätze an. Auch das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt jetzt eine hohe Kaufbereitschaft der Interessenten. Der Preisoptimismus ist enorm: Neun von zehn Kunden erwarten weiter fallende Heizölpreise in den kommenden Tagen.

Der kurzfristige Dreimonatschart für Heizöl ist wieder in die Mitte seines Abwärtskanals zurückgekehrt. Andererseits: Der übergeordnete längerfristige Aufwärtstrend, der die Charts seit zwei Jahren prägt, bleibt intakt. Das deutet auf eine nur kurzfristige Schwächephase bei den Heizölpreisen.

Was tun? Kurzentschlossene, die ohnehin bald kaufen müssen, können den aktuellen Preisrückgang nutzen und sich dann entspannt zurücklehnen. Wer noch Zeit hat, kann auf noch niedrigere Preise setzen und erst einmal abwarten. Dabei sollte man jedoch den Markt im Blick behalten, denn eine Trendwende nach oben ist jederzeit möglich.

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Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil