Internationaler Markt

Brent-Rohöl sprang am vergangenen Freitag auf ein neues Jahreshoch von knapp 72 Dollar je Barrel, aber dann setzten moderate Gewinnmitnahmen ein. Dennoch ist der Aufwärtstrend der letzten Wochen unübersehbar.

Kein Wunder also, dass die Zahl der bullischen Ölpreiswetten weiter steigt. Insgesamt kauften die Hedgefonds in der letzten Woche 40 Mio. Barrel zu, wie am Freitagabend gemeldet wurde. Das könnte noch eine Zeitlang so weitergehen, denn das Engagement der Spekulanten ist noch weit von den Höchstständen der letzten Jahre entfernt.

Auch der Wochenbericht zur Bohrtätigkeit in den USA blieb am Freitag ohne Überraschung. Die Zahl der Ölbohrplattformen (Rigs) stieg demnach minimal um 2 auf 833 Rigs, so Baker Hughes. Der Branchendienst Platts hatte ein Tag davor sogar einen Rückgang gemeldet.

Die Euphorie immer mehr Schieferölvorkommen anzubohren bleibt in diesem Jahr gedämpft. Trotzdem ist das Geschäft wohl langfristig aussichtsreich. Anders ließe sich kaum erklären, dass der zweitgrößte amerikanische Ölmulti Chevron 50 Milliarden Dollar für den Konkurrenten Anadarko bietet. Große Schieferölaktivitäten und LNG-Projekte (Flüssiggas) sind die attraktivsten Geschäftsbereiche des größten amerikanischen „Independent“, der also nicht Teil eines globalen Ölmultis ist.

Schieferöl bleibt damit das Schreckgespenst für OPEC & Co. Russische Energiepolitiker grummelten am Wochenende wieder vor sich hin und drohten damit, die Ölhähne voll aufzudrehen, um die Schieferölfirmen zu stoppen. Aber das ist jetzt schon zwei Mal schief gegangen. Moskau und Riad müssen dem ungeliebten Konkurrenten wohl oder übel einen Teil des lukrativen Ölkuchens abtreten.

Insgesamt blieb die Nachrichtenlage der letzten Tage ohne große Überraschungen. Die Ölversorgung ist relativ knapp, aber das ist bekannt und wohl auch schon eingepreist.

Die Krise in Libyen spitzt sich allerdings weiter zu. Immer mehr Beobachter fürchten, dass der militärische Konflikt zwischen den Truppen von General Haftar und der Regierung in Tripolis die Ölexporte bremsen könnte. Sollte Libyen als wichtiger Öllieferant für Europa tatsächlich ausfallen, wären weitaus höhere Ölpreise wohl unvermeidlich.

Aber heute Morgen sind wir noch weit davon entfernt. Der Markt startet mit nur geringen Veränderungen gegenüber Freitag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 63,58 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl kostet 71,47 US-Dollar je Barrel. Gasöl steht bei 630,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar kostet 0,8838 Euro. Damit notiert der Euro bei 1,1313 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl wird heute Morgen etwas billiger, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise liegen bei knapp 68 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die Spreizung der Preise zwischen den Großstädten bleibt im normalen Bereich. Größere Lieferstörungen scheint es also nicht zu geben.

Dennoch bleibt Heizöl in diesem Jahr bislang teurer als in den Vorjahren. Der Markt ist vielleicht auch aus diesem Grund ruhig. Die Aktivität liegt unter dem Durchschnitt. Wer jedoch schon mit dem Gedanken spielt, sich für die nächsten Monate einzudecken, fackelt nicht lange: Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, zeigt nach wie vor eine hohe Entschlossenheit unter den Kaufinteressenten, nicht abwarten zu wollen.

Dazu passt ein ausgeprägter Preispessimismus. Fast jede zweite Stimme (41%) rechnet in der aktuellen Umfrage mit steigenden Heizölpreisen. Ein vergleichsweise sehr hoher Wert.

Das wird von den Charts unterstützt: Die Preiskanäle zeigen in der kurzfristigen Perspektive der letzten Monate einen verhaltenen Aufwärtstrend. Der ist wiederum Teil eines längerfristigen Preiskanals mit steigenden Heizölpreisen seit dem Jahresbeginn 2016.

Was tun? Ein steiler Einbruch der Heizölpreise ist nicht in Sicht. Ein weiterer Anstieg würde hingegen niemanden überraschen. Es gibt im Moment wohl mehr Risiken als Chancen. Die eine oder andere Preisdelle ist jederzeit möglich, aber wer ohnehin bald kaufen muss, sollte nicht abwarten.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil