Internationaler Markt

Die Saudis sind närrisch. Sie übertreffen ihre Kürzungsverbindlichkeiten mit den aktuellen Produktionsabschaltungen um das 2,6-fache. Zusammen mit den Fördereinschränkungen in Venezuela, Libyen und Iran droht ein globaler Versorgungsengpass. Diese Tatsache ist so preistreibend wie absurd, denn die Welt ist eigentlich ausgezeichnet mit Öl ausgestattet. Es findet derzeit nur nicht den uneingeschränkten Weg zum Verbraucher.

Das Kalkül der Saudis ist klar. Die Zurückhaltung von Öl soll seinen Preis in die gewünschte Höhe treiben. Bei den drei anderen Ländern liegen dagegen Unvermögen, Sanktionen und Rebellion vor. Die Sanktionierung gegen Venezuela und Iran könnte noch heftiger betrieben werden. Die Rebellion in Libyen scheint indes zu Ende zu gehen. Die Preisrelevanz dieser Umstände ist überschaubar.

Anders ist der preisliche Effekt der US-Ölproduktion. Sie ist bereits gewaltig gestiegen und hatte die Preise erodieren lassen. Wenn die aktuellen Preissteigerungen deutlich über 70 Dollar für das Barrel Brent hinausführen, wird noch mehr US-Öl produziert. Sollten die Saudis also das närrische Kürzungstreiben so unbedacht fortsetzen wie bisher, würden sie der US-Ölförderung zu immer größerer Stärke verhelfen mit der Konsequenz, selbst nennenswerte Marktanteile zu verlieren. Aus einer Preisrallye würde dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit binnen eines halben Jahres ein kräftiger Preiseinbruch werden.

Die Beschreibung der Marktlage ist seit geraumer Zeit nichts anderes als ein Möglichkeitsraum. Liebhabern kausaler Welterklärungen mag das trist erscheinen. Das Schöne daran ist allerdings die Bestätigung der wunderbaren Fundamentalaussage, dass der Welt grundsätzlich hinreichend Öl zur Verfügung steht. Wäre es anderes, gäbe es eine eindeutige und dauerhafte Tendenz zu steigenden Ölpreisen.

Heute Morgen liefern die Ölbörsen steigende Notierungen. Eindeutig sind die aber nicht. Nach einem kräftigen Anstieg aus der Tiefe, drehen sie zur Stunde bei. Das Tagesende ist vollkommen offen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 56,01 Dollar und das Barrel Brent zu 66,50 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 617,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8848 Euro. Damit kostet der Euro 1,1301 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben einen deutlich erkennbaren, in der Höhe gleichwohl moderaten Anstieg hinter sich, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Ihre Trendkanäle im kurzfristigen Bereich weisen mittlerweile eine reduzierte Abwärtsstärke auf. Das ist eine Annäherung an die Seitwärtsbewegung, die sie seit Mitte Januar de facto vollziehen.

Das Auftragsaufkommen im Binnenmarkt ist rückläufig. Kunden geben dem Handel mit ihren Bestellungen aber weiterhin genug Arbeit. Hoffnung auf günstigere Heizölpreise ist kaum noch vorhanden. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht bei reduziertem Gesamtinteresse an Heizöl auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem außerordentlich bescheidenen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern wenig Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal ein schwacher Abwärtstrend auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen dagegen klare Aufwärtstrends.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, denn die Lieferzeiten sind sehr lang und die Preise drohen teurer zu werden.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil