Internationaler Markt

Rohöl wird derzeit teurer. Gleichwohl ist der Markt bärisch. Daran dürfte sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Die Welt schaut nun mal mit Sorge auf die durch politisches Hasardeurtum gestörte Konjunkturentwicklung und die damit verbundenen Absatzmöglichkeiten für Waren und Dienstleistungen. In der Ölszene werden die Nachfrageprognosen langsam aber stetig heruntergeschraubt.

Die mediale Abhandlung des Themas gibt Zeugnis über den Umgang mit Zielkonflikten im Gestaltungsraum des Menschen. Wenn das Wirtschaftswachstum in Gefahr gerät, wird der hierzulande allgegenwärtige Umweltschutz schnell zu einer Randnotiz. Er wird durch fast alle politischen Gruppierungen hindurch ohnehin mehr als mehr Motor von Wirtschaftsentwicklung, denn als Maßnahme zum Abbau von anthropogener Übertreibung verstanden. Die Glaubenswächter der Wirtschaftsideologie scheuen den Diskurs zum Überfluss wie der Teufel das Weihwasser.

Wenn in diesen Tagen in Saudi-Arabien darüber nachgedacht wird, weiteres Öl vom Markt zu nehmen, ist das kein Klimaschutzgebot, sondern der Versuch, den Preisverfall zu stoppen. Dass man in ihrer sonnenreichen Umgebung die Möglichkeit hat, klimaneutrale Kraft- und Brennstoffe, sogenannte E-Fules, besonders günstig herzustellen, spielt als Perspektive keine erkennbare Rolle.

Derweil zeichnet sich ab, dass außerhalb der OPEC immer mehr Mineralöl produziert wird. Es wird im kommenden Jahr für eine Stabilisierung des Überangebots sorgen. In den USA schrumpft zwar die Zahl der Bohrgeräte zur Erschließung weiterer Ölquellen. Die Produktion wächst dessen ungeachtet aber stärker als bisher angenommen.

Vor diesem Hintergrund lässt sich Preissteigerung nicht dauerhaft durchsetzen. Der Anstieg der letzten Tage darf daher als börsengemachte Angelegenheit des Auspendelns von Preisbewegung verstanden werden. Mal ist sie über dem gerechtfertigten Marktpreis, mal darunter. Im Mittel wird der Ölpreis sinken. Das ist das Wesen des bärischen Markts.

Zur Stunde sehen wir genau dieses Sinken an den Ölbörsen. Es ist gut möglich, dass es zum Tagestrend wird.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 54,56 Dollar und das Barrel Brent zu 58,11 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 555,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8932 Euro. Damit kostet der Euro 1,1193 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise zeigen sich gerade widerspenstig gegen ihren Verfall, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das ist nicht Ausdruck irgendeiner Erscheinung im Inland, sondern die Weitergabe von Börsenbewegungen am internationalen Markt. Die sollten alsbald wieder in die andere Richtung treiben.

Das Heizölgeschäft hierzulande ist durch die Preisentwicklung belebt. Kunden bestellen überdurchschnittlich häufig. Die Hoffnung auf noch günstigere Preise ist mit dem jüngsten Anstieg gesunken. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem moderaten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends können Verbrauchern nach wie vor Mut machen, auf tiefere Preise zu spekulieren. In den kurzfristigen Zeitbereichen liegen Abwärtskanäle vor. Die zwei längerfristigen Ansichten zeigen weiterhin Aufwärtstrends. Die Zehnjahresgrafik bleibt bei ihrem Standard, dem Abwärtstrend.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Spekulieren Sie, wenn Ihr Vorrat das zulässt. Achten Sie in dem Fall aber auf die Folgen von Trockenheit für die Wasserstraßen. Im letzten Jahr hatte Kleinwasser zu einer Versorgungskrise mit hohen Heizölpreisen geführt.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil