Internationaler Markt

Die Welt soll einen Corona-Impfstoff bekommen. Er wird die Menschen von den Lockdowns befreien, die ihre Wirtschaft maßlos schädigen. Diese Aussicht beflügelte gestern Aktien- und Ölbörsen. Sie schossen zwischen vier und acht Prozent in die Höhe.

Die Ölpreise bekamen darüber hinaus Rückenwind aus OPEC-Kreisen. Der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman ließ wissen, dass die Allianz zur Reduzierung des Ölangebots keinesfalls eine Lockerung der Maßnahmen für das kommende Jahr beschließen müsse. Man werde die Marktlage genau analysieren und gegebenenfalls sogar eine Verschärfung der Kürzungen von der Allianz verlangen.

Die Verfügbarkeit des Impfstoffs ist genauso unbestimmt wie die zukünftige Politik der OPEC-Allianz. Deshalb wird das Ergebnis der gestrigen Börsenrallye in den nächsten Tagen vermutlich relativiert. Ein Teil der Gewinne wurde bereits annulliert.

Heute Morgen sehen wir an den Ölbörsen eine ruhige Seitwärtsbewegung der Notierungen auf einem Zweidrittel-Niveau der ursprünglichen Gewinne.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 40,17 Dollar und das Barrel Brent zu 42,40 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 343,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8451 Euro. Damit kostet der Euro 1,1829 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise werden von den Weltbörsen hochgerissen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Das Momentum ist stark. Der Abwärtstrend der kurzfristigen Ansicht ist daher keine sichere Bank mehr. Die Gründe für die Preisrallye sind allerdings wenig substanziell. Eine Umkehr der Bewegung wäre daher naheliegend. Das Preisgeschehen liegt derzeit in der Hand von Finanzjongleuren.

Substanziell ist indes der gesunkene Energieverbrauch in Deutschland. Auf das Jahr extrapoliert wird ein Minus von sieben Prozent herauskommen. Weniger Energie wurde hierzulande zuletzt 1968 verbraucht. Der CO2-Ausstoß wird in diesem Jahr sogar zehn Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. Zum starken Effekt der down gelockten Wirtschaft addiert sich wieder ein Anteil aus dem Ausbau der regenerativen Stromproduktion.

Seit 1990, dem Referenzjahr zur Beurteilung aller CO2-Maßnahmen, wird der Ausstoß in Deutschland bis Jahresende um 40 Prozent gesunken sein. Die bedeutendsten Reduktionen wurden in den wirtschaftlichen Krisenjahren 2009, 2019 und 2020 gemessen. Es ist ein deutlicher Hinweis, dass die Bewältigung der CO2-Krise nicht mit einem expansiven Wirtschaftswachstum vereinbar ist. Mit dem materialintensiven Umbau unserer Energiesysteme zur CO2-Neutralisierung verknüpft die Politik ein Wachstumsversprechen. Sollte es eingehalten werden, wird das Klimaziel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verfehlt.

Zurück zum Heizöl. Der Binnenmarkt ist durch die Preisentwicklung sehr belebt. Die Auftragseingänge sind stark. Viele Beobachter verabschieden sich von ihrer Hoffnung auf noch günstigeres Heizöl und bestellen. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf moderaten Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends sehen noch freundlich aus, da sie in allen Zeitbereichen Abwärtsaussichten darstellen. Ihr Gefälle ist allerdings reduziert. Wichtiger als der dauerhafte Trend ist in diesen Tagen das Wissen um einen erheblichen Preisanstieg durch die Einführung der CO2-Steuer als reines Tagesereignis. Es wird zu einem nicht trendkonformen Sondereffekt kommen.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Angesichts der bevorstehenden Steuerhöhung ist ein Kauf immer sinnvoll, wenn die Lieferung noch in diesem Jahr erfolgt.

Quelle: esyoil