Internationaler Markt

Es ist mittlerweile Konsens unter Berichterstattern, Statements des unberechenbaren Präsidenten der USA zur Lage eines politischen Vorgangs skeptisch zu verarbeiten. Sinnzusammenhang und Wahrheitsgehalt lassen häufig zu wünschen übrig. Das trifft auch auf Äußerungen zum Stand der Verhandlungen über die Beilegung des Handelsstreits mit China zu.

Die am Freitag gezwitscherte Erfolgsmeldung entpuppt sich als Ente. Nach allem, was an Informationen zu bekommen ist, gibt es kein Abkommen, das irgendein Handelshemmnis aufhebt. Ob es in einigen Wochen ein solches geben wird, steht in den Sternen. Die Erfolgsmeldung ließ die Ölnotierungen an den Börsen steigen. Aufkeimende Zweifel zu ihrer Korrektheit annullierten das Gros der Gewinne bald darauf. Die Einordnung als Fehlinformation schickte die Kurse gestern erheblich abwärts.

Das Thema ist nicht abgeschlossen. Es wird in der Finanzszene als Schlüssel für die globale Konjunkturentwicklung und den Energiekonsum gesehen. Schwankungen der Ölpreise bleiben also an der Tagesordnung. Ihr dauerhafter Aufstieg ist unwahrscheinlich, da der Abschluss eines Abkommens mit China unter dem größten politischen Dealmaker aller Zeiten kaum möglich sein wird.

Klimaaktivisten könnten den Mann bald feiern. Er ist auf dem besten Weg, den größtmöglichen Konjunkturrückgang der jüngeren Geschichte zu etablieren. Damit würde er mehr für die Rettung der Atmosphäre tun als alle bis heute einsetzbaren technischen Maßnahmen zusammen.

Hier ist ein weiterer Punkt seines Tatendrangs. Der großzügige Umgang mit Wirtschaftssanktionen hat eine der größten Tankerreedereien getroffen, weil deren Schiffe Öl aus Venezuela und Iran transportiert haben sollen. Deren Tankerflotte ist damit praktisch aus dem Verkehr gezogen. Tankraum wurde postwendend zu einem knappen Gut. Transportpreise schießen in die Höhe und Ölpreise sinken, weil die Abnahme des Angebots nicht mehr ordentlich funktioniert.

Der folgende Aspekt hat weniger mit amerikanischer Einflussnahme zu tun, aber auch er wirkt bärisch auf die Ölpreise. Die kürzlich versprochene starke Entscheidung der OPEC-Allianz zur Kürzung des Ölangebots lässt auf sich warten. Russland und Saudi-Arabien haben derzeit kein Interesse, sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen. Beide wollen am gültigen Abkommen bis auf Weiteres festhalten.

Die Zusammenballung preisdrückender Einflüsse ist so beeindruckend wie unerwartet, wenngleich die allgegenwärtige Unberechenbarkeit das Unerwartete längst zum Erwarteten hat werden lassen. Daher passt es, dass an den Ölbörsen heute Morgen Ruhe eingekehrt ist. Der gestrige Preisrückgang wird verdaut.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 53,19 Dollar und das Barrel Brent zu 58,97 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 578,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,9069 Euro. Damit kostet der Euro 1,1027 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sinken, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie geben dem kurzfristigen Trend einen Abwärtskanal. Angesichts der sich ausbreitenden Konjunktursorgen ist es gut möglich, dass die Trends der anderen Zeitbereiche über kurz oder lang dem Beispiel folgen werden.

Die Heizöllogistik im Binnenmarkt entspannt sich. Die Lieferzeiten sind gleichwohl lang. Das Bestellaufkommen ist übersichtlich. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl wächst derweil wieder. Heizöl findet momentan wenig Interesse bei der Kundschaft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends machen Verbrauchern wieder mehr Mut zur Spekulation auf tiefere Preise. Dieser Mut resultiert aus der Rückkehr des Abwärtstrends im kurzfristigen Bereich. Mit Ausnahme der Zehnjahresgrafik liegen in allen anderen Zeitbereichen noch Aufwärtskanäle vor.

Das Tiefpreis-System gibt in fast allen Regionen Deutschlands Kaufsignale. Nur der Westen fehlt aktuell.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Die Preise sind gut und die Lieferzeiten lang, zumindest im Süden Deutschlands.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil