Internationaler Markt
Die Ölpreise ziehen an. Nach einem wechselhaften Dienstag mit steigenden Preisen am Morgen, gefolgt von Gewinnmitnahmen zur Tagesmitte, setzten sich gestern Abend die stützenden Impulse durch. Damit starten die Ölfutures an ICE und NYMEX fester in die zweite Wochenhälfte. Rückenwind bekommen sie aus den USA. Dort sollen die Lagerbestände in der abgelaufenen Woche gesunken sein. Wie das American Petroleum Institute (API) bekannt gab, sollen die Rohölreserven um 3,5 Millionen Barrel und damit deutlich stärker als erwartet zurückgegangen sein.
Das Fundament für den festeren Stand der Rohölpreise speist sich derzeit zudem aus einem minimalen Lichtblick im Handelsstreit zwischen den USA und China. Mit der einstweiligen Rücknahme von Sanktionen gegen das chinesische Unternehmen Huawei und neuen Gesprächen im September schöpfen die Trader Hoffnung. Sie erwarten positive Auswirkungen auf die globale Konjunktur und damit auf die Rohölnachfrage. Diese Stimmungsaufhellung stützt, muss sich allerdings auch bewähren, um einen anhaltenden Impuls an den Märkten zu etablieren.
Sollte es wirklich eine Wende im Handelsstreit geben, bleibt immer noch die Frage, ob der Ölboom aus den USA ein gestärktes Nachfragewachstum nicht auf der Stelle ausgleicht. Aktuell sind zwei neue Pipelines in Betrieb gegangen, die die Schieferölgebiete mit den Exporthäfen verbinden. Ob höhere Mengen US-Öl vom Markt angenommen werden, bleibt jedoch abzuwarten. Beobachter halten die Preise derzeit für zu unattraktiv. Grund ist der abnehmende Preisvorteil – derzeit 3 Dollar – gegenüber Brent.
Heute haben die Trader in erster Linie die US-Ölbestandsdaten im Blick. Noch herrscht eine gewisse Zurückhaltung. Oft genug fielen die offiziellen Zahlen zur Bestandsentwicklung anders aus als vom API gemeldet. Wenn das Department of Energy (DOE) die vorläufigen API-Zahlen jedoch bestätigt, wird das den Ölpreisen noch mal einen Schub geben. Wie gewohnt folgt der DOE-Report heute um 16.30 Uhr.
Die Notierungen an den Ölbörsen klettern heute Morgen ohne Hast vor sich hin. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 56,32 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 60,40 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 569,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9013 Euro. Damit kostet der Euro 1,1093 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise in Deutschland spüren heute die Sogwirkung der steigenden Preise auf dem internationalen Rohölmarkt. Sie drehen aufwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Richtung dürfte sich im Tagesverlauf verfestigen. Vor allem dann, wenn sich die Lagerabbauten in den USA bestätigen.
Heizölkunden, die aktuell Preise vergleichen, weil ihr Tank Nachschub braucht, werten den Richtungswechsel als Signal für eine Bestellung. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht auf einem hohen Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung erwarten 71 Prozent künftig sinkende Preise.
Der Blick auf die Preischarts kann Heizölkunden nach wie vor zuversichtlich stimmen. Die Preistrends in den kurzfristigen (3 und 6 Monate) und mittelfristigen (12 Monate) Zeiträumen weisen abwärts. Längerfristig (3 und 5 Jahre) zeigen die Trendkanäle steigende Preise.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer zeitnah Heizöl braucht, sollte bestellen. Die Preise sind niedriger als im Vorjahr um diese Zeit. Im Vergleich sparen Kunden rund 4 Euro je 100 Liter bei einer 3000-Liter-Standardbestellung. Wer über ausreichend Vorrat verfügt, kann spekulieren.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil