Internationaler Markt

Die Ölpreise sind wieder gestiegen. Ferienlaune in den USA schiebt die Corona-Sorgen an den Ölbörsen heute Morgen beiseite. Wie in der Nacht bekannt wurde, verzeichnet der Branchenverband American Petroleum Institute (API) für die vergangene Woche einen deutlichen Rückgang der US-Benzinreserven. Zwar steigt der Benzinverbrauch in den USA während der Urlaubssaison im Sommer traditionell, doch zu Pandemiezeiten ist dies ein Zeichen der Normalität und dafür, dass die wirtschaftliche Erholung funktioniert. Die Benzinreserven sollen um 6,2 Millionen Barrel gesunken sein, die Rohölvorräte um 4,7 Millionen Barrel. Beides übertrifft die Erwartungen der Experten deutlich und spricht für eine hohe Nachfrage auf dem US-Markt.

Kurzfristig verschaffen die bullischen API-Daten den Futures Aufwärtspotenzial. Sie schieben die Sorge vor den Auswirkungen einer sich schnell ausbreitenden Delta-Variante in den Hintergrund. Ein weiterer preisdämpfender Faktor verliert derzeit weiter an Bedeutung: Eine schnelle Einigung der Verhandlungsparteien im Atom-Deal scheint zunehmend in die Ferne zu rücken, nachdem der künftige iranische Präsident alle bisherigen Verhandlungserfolge zu Wochenbeginn infrage stelle. Keiner rechnet derzeit damit, dass die US-Sanktionen gegen den Iran bald aufgehoben werden und in der Folge iranisches Öl den globalen Markt flutet. Somit bleiben die Analysten bei ihrer Einschätzung einer knappen Angebotslage.

Jetzt bleibt abzuwarten, ob die offiziellen Ölbestandsdaten des US-Energieministeriums (DOE) die Vorgaben des API bestätigen. Ist das heute Nachmittag der Fall, unterstützt das den Aufwärtstrend der Ölpreise. Die Marktteilnehmer warten zudem auf die Ergebnisse der US-Notenbank-Sitzung. Die Fed gibt diese am Abend bekannt. Bis dahin könnten die Futures sich in enger Spanne bewegen. Die US-Geldpolitik hat einen bedeutenden Einfluss auf die Stimmung am Ölmarkt.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten auf höherem Niveau als gestern in den Tag. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 72,03 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 74,78 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 602,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8465 Euro. Damit ist der Euro für 1,1811 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben sich knapp unter dem bisherigen Jahreshoch eingerichtet, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Sie folgen seit sechs Wochen unter dem Strich einem Seitwärtstrend. Der Preisanstieg auf dem internationalen Ölmarkt kommt heute Morgen – dank des festen Euros gegenüber dem Dollar – im Binnenland abgeschwächt an.

Heizöl kostet am Morgen im Bundesdurchschnitt rund 69,30 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Nachdem der Preisrückgang der vergangenen Woche wieder ausgeglichen ist, spüren die meisten Heizölkunden offensichtlich kein dringendes Verlangen zu bestellen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine niedrige Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage.

Ein ordentlicher Anteil der Kunden hofft allerdings darauf, dass sich eine neue Preisdelle auftut. In der Lesereinschätzung erwarten 70 Prozent der Stimmen künftig sinkende Preise.

Der Heizölpreistrend für den 3-Monatszeitraum versprüht mit seiner Seitwärtsausrichtung ein Quäntchen Zuversicht für die kurzfristige Preisentwicklung. Die anderen kurz- und mittelfristigen Trendkanäle zeigen jedoch aufwärts. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Mit einer Bestellung gehen Sie dem Risiko weiter steigender Preise aus dem Weg. Wer auf einen günstigeren Kaufmoment hofft, sollte die Preise eng beobachten. Begrenzte Abgänge scheinen immer wieder möglich, hohe Erwartungen sind jedoch fehl am Platz.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil