Internationaler Markt

Die Rekordkürzungen der OPEC+ Gruppe verfehlen ihr Ziel. Die Ölpreise gehen am Mittwochmorgen erneut auf Sinkflug. Die Marktteilnehmer erachten die Kürzungen der OPEC + Gruppe als zu gering im Vergleich zum Nachfrageausfall. Zudem bezweifeln sie, dass diese in so kurzer Zeit umsetzbar sein werden. Die OPEC und Russland hatten am vergangenen Wochenende beschlossen, die Produktion bereits im Mai und im Juni um 9,7 Millionen Barrel täglich (B/T) zu drosseln. Es bleiben also zweieinhalb Wochen für die Umsetzung. Das halten Experten allein aus technischen Gründen für utopisch.

Druck auf die Ölpreise übt außerdem das Verhalten Saudi-Arabiens aus. Gleich im Anschluss an die schwierige Einigung auf eine gemeinschaftliche Kürzung setzt das Land den Preiskampf fort. Im Ringen um Marktanteile hat die staatliche Ölgesellschaft Saudi Aramco ihre Rohölpreise für Käufer aus dem Mittelmeerraum und Asien gesenkt. Das betrifft die Mai-Lieferungen. Analysten gehen davon aus, dass Saudi-Arabien zudem die angekündigte Produktionssteigerung im April umgesetzt hat.

US-Präsident Trump hatte versucht, die Preise via Twitter nach oben zu reden. Das ist ihm bislang jedoch nicht gelungen. Er spricht von einer Produktionskürzung, die in Richtung 20 Millionen B/T gehen soll – doch keiner weiß, wie er das rechnet. Die Nachfrageausfälle im April und Mai werden von Goldman Sachs auf 19 Millionen B/T geschätzt. Eine nachhaltige Stabilisierung der Ölpreise hängt ganz entschieden von der weiteren Entwicklung in der Corona-Krise ab – davon, wie lange Lockdowns, heruntergefahrene Wirtschafts- und Reiseaktivitäten anhalten werden.

Trotz der umfangreichsten Kürzungen aller Zeiten werden sich die bereits gut gefüllten Lager weltweit weiter füllen. Laut Branchenverband American Petroleum Institute (API) sind die Rohölbestände allein in den USA auf Wochensicht um 13,1 Millionen Barrel gestiegen. Die Marktteilnehmer warten jetzt auf die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE), die heute um 16.30 Uhr folgen, sowie auf den IEA-Monatsbericht im Laufe des Vormittag.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf deutlich niedrigerem Niveau als gestern früh und bewegen sich zur Stunde abwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 20,14 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 29,02 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 271,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9123 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0957 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sinken. In der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt sich eine Annäherung an den Tiefstand von Anfang April. Heizöl kostet heute früh durchschnittlich 52 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung (3000 Liter).

Im Binnenland sorgen die nachgebenden Heizölpreise für eine neue Welle von Bestellungen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl belegt eine sehr hohe Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Zugleich erwarten 84 Prozent der esyoil-Kunden laut Lesereinschätzung künftig sinkende Preise. Das entspricht einer Empfehlung, den Markt weiter zu beobachten.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt unterdessen in einigen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.

Allen, die gern spekulieren, machen die Preistrends Mut. Für alle Zeitabschnitte prognostizieren die Trendkanäle sinkende Preise.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer Heizöl braucht, sollte bestellen. Im Vergleich der letzten Jahre stehen die Preise jetzt vielerorts auf attraktivem Niveau. Spekulieren ist indes eine Option für alle, die genug Vorrat im Tank haben.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Was bedeutet das Klimapaket der Bundesregierung für Besitzer von Ölheizungen? Hier kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Das Heizen mit Öl bleibt erlaubt. Bestehende Anlagen dürfen ohne Einschränkungen weiterlaufen. Wer ab 2026 eine neue Ölheizung einbaut oder die alte ersetzt, ist verpflichtet ein Gerät mit regenerativem Anteil zu wählen – zum Beispiel Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil