Internationaler Markt

Die Preisrallye an den Ölbörsen als Reaktion auf das EU-Ölembargo ist vorerst beendet. Mit Gerüchten, dass Russland von der Produktionspolitik der OPEC+ ausgenommen werden könnte, brachen die Ölpreise gestern in der zweiten Tageshälfte ein. Brent-Rohöl glich den vorangegangenen Anstieg dabei komplett wieder aus.

Einige Mitglieder der OPEC+ sollen sich bereits auf eine Steigerung ihrer Ölproduktion vorbereiten. Es scheint Überlegungen zu geben, dass andere Länder die Quote von Russland übernehmen und die geplanten Produktionssteigerungen der Allianz erfüllen sollen. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate könnten dazu in der Lage sein. Diese Vermutungen wirkten am späten Dienstag preisdämpfend auf die Ölfutures, schüren sie doch die Hoffnung auf mehr verfügbares Öl auf dem Weltmarkt.

Russland hatte bereits Schwierigkeiten, seine Förderziele im Rahmen der OPEC+ Vereinbarungen zu erreichen, mit den neuen EU-Sanktionen dürfte dies noch einmal schwieriger werden. Allerdings verfehlte die Allianz in der Vergangenheit auch wegen anderer Mitglieder ihre angestrebten Produktionssteigerungen regelmäßig. Der preisdämpfende Einfluss aus der Gerüchteküche ist mit Vorsicht zu genießen.

Voraussichtlich wird die OPEC+ auf ihrem Meeting am morgigen Donnerstag zunächst den alten Kurs beibehalten. Auf längere Sicht könnte es jedoch Veränderungen in der Förderpolitik geben. Die Trader könnten sensibel auf neue Nachrichten reagieren.

Zunächst bleibt die Versorgungslage angespannt. Die Aussicht auf ein geringeres Ölangebot aus Russland infolge der neuen EU-Sanktionen hat einen deutlich preisstützenden Effekt auf die Ölpreise, da der Wettbewerb um das verbleibende globale Angebot steigt. Interessant sind jetzt die Einzelheiten zum geplanten Importstopp von russischem Öl, die nach und nach bekannt gemacht werden. So soll ein Passus im sechsten EU-Sanktionspaket schrittweise die Versicherung von russischen Öllieferungen verbieten. Das dürfte es Russland noch einmal schwieriger machen, Abnehmer zu finden.

Im Hintergrund schwelt der Konflikt rund um die Beschlagnahmung zweier griechischer Tanker in der Straße von Hormus durch den Iran weiter. Der Iran warnte die USA davor, sich weiter in den Konflikt einzumischen. Die Marktteilnehmer werden beobachten, ob die Situation eskaliert und Auswirkungen auf Öltransporte durch die wichtige Wasserstraße am Persischen Golf zu befürchten sind.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten nach dem Absacken am Dienstagabend heute auf niedrigerem Niveau, legen jedoch bereits in den Morgenstunden wieder zu.

Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 117,21 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 116,29 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 1232,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9312 Euro. Damit ist der Euro für 1,0734 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben heute Morgen leicht nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Nach Bekanntgabe des EU-Embargos gegenüber russischem Öl hatten die Preise gestern den höchsten Stand seit gut zwei Monaten erklommen.

Die gestrige Preisrallye an den Ölbörsen hatte wenig Bestand, die Preise brachen am Abend ein. Das macht sich am Mittwochmorgen bei den Heizölpreisen im Binnenland bemerkbar. Der Abgang scheint jedoch begrenzt. Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt 137 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.

Heizölkunden blickten zuletzt deutlich pessimistischer auf die künftige Preisentwicklung. Der Vorsorgegedanke führt wieder zu mehr Bestellungen.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten lediglich 45 Prozent der Befragten in naher Zukunft sinkende Preise. Das ist ein vergleichsweise niedriger Wert.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Die Angebotslage dürfte in den kommenden Wochen angespannt bleiben, sodass eher mit steigenden Preisen zu rechnen ist. Wer seine Reserven auffüllen muss, sollte daher die Preisentwicklung eng beobachten und günstige Preismomente nutzen.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere InformationenIm Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil