Internationaler Markt

Brent-Rohöl hat die jüngste Abwärtsbewegung wieder ausgeglichen. Die Konjunktur- und Nachfragebedenken, die die Ölpreise zu Wochenbeginn unter Druck setzten, lodern im Hintergrund weiter, doch die Flamme der Angebotssorgen schlägt wieder höher. Angefacht wird sie von der weltweit knappen Versorgungslage aufgrund von Produktionskürzungen und niedrigen Lagerbeständen.

In den USA ist die Centurion Ölpipeline nach einem Leck seit Montag außer Betrieb. Sie verbindet Ölquellen im Schieferölgebiet Permian Basin mit dem zentralen Öllager in Cushing, Oklahoma. Marktteilnehmer befürchten nun, dass der derzeit ohnehin niedrige Füllstand im Zentrallager weiter sinkt und das operative Minimum bald erreicht sein könnte. Die aktuellen US-Ölbestandsdaten des Branchenverbandes API prognostizieren, dass die Lagerbestände in Cushing auf Wochensicht um 0,8 Millionen Barrel zurückgegangen sein sollen. Die Zahl gilt für die abgelaufene Berichtswoche (als die Pipeline noch Öl förderte) und fällt auf den ersten Blick vergleichsweise niedrig aus. Doch Beobachter fürchten, dass sich die Bestände durch die Pipelineunterbrechung jetzt zu stark leeren könnten.

Die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) sind daher heute von großem Interesse. Sie erscheinen um 16.30 Uhr. Sollte das DOE den Rückgang in Cushing bestätigen, so ist das ein preistreibender Impuls.

Meldungen aus dem Oman und Bahrain lassen darauf hoffen, dass sich die Dieselknappheit mittel- und langfristig entspannen dürfte. Die Länder bauen ihre Raffineriekapazitäten massiv aus. Das ist jedoch ein zweischneidiges Schwert für den Ölmarkt. Das Rohöl, das in die Produktproduktion fließt, wird dann auf dem Weltmarkt fehlen.

Die Ölpreise starten heute Morgen oberhalb der gestrigen Tageshochs. An einem ersten Aufwärtstest scheiterten sie heute früh. Brent konnte die 95-Dollar-Marke dabei nicht durchbrechen.

Brent kostet 94,86 US-Dollar das Barrel. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 91,53 Dollar. Eine Tonne Gasöl wird zu 968,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9461 Euro. Damit ist der Euro für 1,0567 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise orientieren sich wieder aufwärts nach einem kurzen Preisrückgang am Wochenanfang. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt heute Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von 113,40 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).

An den Ölbörsen drehten Rohöl und Gasöl gestern zurück in die Aufwärtsrichtung. Das macht Heizöl hierzulande teurer. Der schwache Euro, der im Vergleich zum Dollar heute früh auf ein Sechs-Monatstief gesunken ist, tut ein Übriges dazu.

Das Bestellaufkommen ist derzeit auch bei Preisschwankungen nahezu gleichbleibend belebt. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage.

Heizölkunden blickten zuletzt angesichts sinkender Preise wieder optimistischer in die nahe Zukunft. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 75 Prozent einen Preisrücksetzer. Doch der Wert dürfte mit aufwärts ziehenden Preisen erneut sinken.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer Heizöl für den Winter braucht, sollte bald bestellen.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil