Internationaler Markt

Die globalen Ölpreise (Brent) traten auch gestern auf der Stelle. Nach einem kurzen Versuch, Richtung 45 Dollar je Barrel zu klettern, rutschten die Preise in einem nachrichtenarmen Umfeld rasch auf ihr Ausgangsniveau von 44 Dollar je Barrel zurück.

Trotz des turbulenten Umfeldes mit Pandemiewellen, Sanktionen und US-Wahlen bewegen sich die Ölpreise nun schon seit Mai in einem engen Band zwischen 40 und 45 Dollar je Barrel. Die schwache Ölnachfrage und die steigenden Infektionszahlen in den USA und Europa liegen nach wie vor wie eine Bleiplatte auf dem Markt. Selbst die massiven Förderkürzungen des OPEC+ Kartells, die seit dem Sommer fast 10 Prozent des Ölangebots vom Markt nahmen, konnten dieses Hindernis nicht aus dem Weg räumen.

Die Preisoptimisten können dennoch einige Argumente ins Feld führen: Sie setzen auf eine Beendigung der Coronakrise durch die neuen Impfstoffe schon im Frühjahr. In den USA könnte zudem ein neues Konjunkturpaket, über das seit Monaten im Parlament gestritten wird, den Ölpreis in Bewegung bringen. In Asien ist die Ölnachfrage ohnehin wieder so stark wie vor der Pandemie. China meldet mittlerweile einen höheren Ölverbrauch als vor einem Jahr.

Mindestens ebenso wichtig ist die laxe Geldpolitik der Zentralbanken auf beiden Seiten des Atlantiks. Sobald sich die Konjunkturwolken verziehen, werden die Hedgefonds und andere Investoren mit billigen Krediten auf Renditejagd gehen. Da die Aktienmärkte trotz Krise in der Nähe ihrer Allzeithochs schweben, könnten im nächsten Jahr die bislang vernachlässigten Rohstoffmärkte von der Cashwelle profitieren.

Aber noch ist es nicht so weit. Kritischere Stimmen sehen weniger eine Geldwelle als vielmehr eine Ölwelle auf den Markt zurollen. Die Ölförderung in Libyen sprang nach dem Ende der Hafenblockaden von Null auf den Vorkrisenstand. Zusätzliche 1,25 Mio. Barrel pro Tag strömen jetzt auf den bereits gut versorgten europäischen Ölmarkt. Der sanktionsgeplagte Iran hofft auf eine ähnliche Wiederauferstehung im kommenden Jahr. Das könnte für weitere 2 Mio. Barrel pro Tag sorgen. Das OPEC+ Kartell, vor allem Saudi-Arabien und Russland, wird beim entscheidenden Meeting in knapp zwei Wochen ein gutes Ergebnis präsentieren müssen, um die Preisphantasie im Markt zu halten.

Aktuell lasten jedoch die Coronazahlen auf der Stimmung im Ölmarkt. Knapp 1800 Coronatote und 190.000 Neuinfektionen meldeten die USA gestern. Auch Deutschland sprang mit 23600 Neuinfizierten auf ein neues Rekordniveau. Eine Welle neuer Lockdowns mit entsprechenden Folgen für die Benzin- und Dieselnachfrage scheint unausweichlich.

Heute Morgen spiegeln sich die neuen Zahlen in einem verhaltenen Handelsstart wider. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 41,71 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 44,18 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 361,50 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8424 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1867 Dollar.

Nationaler Markt

Heizöl bewegt sich auch heute nicht vom Fleck. Schon seit fünf Tagen kostet der Brennstoff zwischen 40 und 41 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die Heizölpreis-Tendenz zeigt den Kontrast zwischen der turbulenten ersten Monatshälfte und der aktuellen Preisberuhigung.

Die Bestellmengen bleiben jedoch auf einem mittleren Niveau. Die Wetterlage sorgt zwar für einen geringen Verbrauch, aber der unvermeidliche Preissprung zum Jahresstart 2021 mahnt Nachzügler zur Eile (siehe „Spartipp“ unten im Text).

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht wie gestern auf dem zweithöchsten Wert. Relativ viele Kunden fürchten höhere Preise, wie die tagesaktuelle Lesereinschätzung zeigt. Die Preischarts wiederum geben kein einheitliches Bild: Kurzfristig scheinen die Preise im Aufwärtstrend, mittel- und langfristig jedoch im Abwärtstrend.

Was tun? Weder die Preischarts noch der Rohölmarkt liefern im Moment klare Wegweiser. Sicher ist nur: Zum 1.1. springen die Heizölpreise um etwa 25% nach oben (vgl. „Spartipp“ unten). Die Verbraucher sollten also nicht zu lange abwarten, denn entscheidend ist der Tag der Lieferung, nicht der Tag der Bestellung.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Quelle: esyoil