Internationaler Markt

Die Spekulanten an den Ölbörsen reiben sich einmal mehr die Hände. Gestern nahmen sie Gewinne mit und konnten so von den jüngst ordentlich gestiegenen Preisen profitieren. Das stoppt die Preisrallye an ICE und NYMEX. Zuvor waren die Notierungen gestern Vormittag noch aufwärts gezogen. Stützend wirkte zum einen die bullische Stimmung unter den Tradern. Zum anderen erwartete man auch in dieser Woche gesunkene US-Rohölbestände, was einen ebenfalls stützenden Effekt versprach.

Im Zuge der Gewinnmitnahmen machten die Ölpreise im Laufe des Nachmittags einige Schritte abwärts. Der wöchentliche Report des American Petroleum Institute (API) zu den US-Ölbestandsveränderungen meldete in den späten Abendstunden – anders als erwartet – keinen Rückgang der Rohölvorräte, sondern einen Stillstand. In der abgelaufenen Berichtswoche hat es keine Veränderungen bei den Rohöl- und den Benzinreserven gegeben. Allein die Bestände an Destillaten (Heizöl und Diesel) sind gestiegen, allerdings moderat und weniger als erwartet.

Bislang sorgt der API-Report dafür, dass die Ölfutures ihr Niveau nach dem Abgang beibehalten. Die Marktteilnehmer warten heute auf die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) zu den Ölbestandsveränderungen in den USA. Sie folgen heute um 16.30 Uhr. In der Regel wird ihnen die größere Bedeutung zugesprochen. Bis zum Nachmittag wird der Handel daher aller Wahrscheinlichkeit nach eher ruhig verlaufen. Es bleibt spannend, ob das DOE die Erwartungen der Analysten von leicht rückläufigen Rohölbeständen erfüllt, die API-Daten bestätigt oder aber zu einem ganz anderen Ergebnis kommt.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen etwas niedriger als gestern früh. Sie bewegen sich in enger Spanne in etwa auf dem Niveau von gestern Abend. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 68,48 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 75,91 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 680,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8551 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1690 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben heute Morgen in vielen Regionen nach, bewegen sich zur Stunde jedoch uneinheitlich. In der 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeichnet sich ein kleiner Preisrückgang nach der steilen Kletterpartie ab.

Vorerst ist der Preisanstieg am Rohölmarkt ausgebremst. Im Binnenland entspannen sich die Heizölpreise darauf hin leicht. Die Transportkosten auf wichtigen deutschen Wasserstraßen bleiben allerdings wegen niedriger Pegelstände erhöht. Das wirkt sich weiterhin auf die Heizölpreise aus. Kunden setzen derzeit wenig Hoffnung in einen zeitnahen Preisnachlass, sodass das Heizölgeschäft nach wie vor belebt ist. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl mit einem hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. In der Lesereinschätzung erwarten lediglich 56 Prozent künftig sinkende Preise. Das ist ein vergleichsweise schwacher Mehrheitswert.

Die Preistrends in den esyoil-Charts sind inzwischen eindeutig. Sie zeigen kurzfristig (3 und 6 Monate), mittelfristig (1 Jahr) und längerfristig (3 und 5 Jahre) aufwärts. Abwärts geht es allein in der 10-Jahresansicht. Doch auch hier kratzt der Preis am oberen Rand des Trendkanals. Damit verliert der Trend an Aussagekraft.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf Nummer sicher gehen, dann sollten Sie bestellen. Liegt Ihnen das Spekulieren, dann bietet es sich an, zunächst einen Teil des Bedarfs zu decken, um bei einem etwaigen Preisabgang noch einmal zugreifen zu können.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil