Internationaler Markt

Während sich die Aktienmärkte erholten, brachen die Preise an den Ölbörsen gestern Abend ein. Auslöser dafür war der offizielle US-Ölbestandsbericht des Department of Energy (DOE), der einen landesweiten Anstieg der Ölreserven meldete. Damit fielen die Zahlen in etlichen Punkten anders aus als die am Vortag veröffentlichten vorläufigen Daten des American Petroleum Institute (API).

Laut DOE-Report sind die Rohölvorräte in den USA in der vergangenen Woche gestiegen, ebenso wie die Reserven an Destillaten (Diesel und Heizöl) und Benzin. Zusammen mit einer stark erhöhten Ölproduktion, die mittlerweile 10,25 Barrel täglich erreicht, setzten sich die preisdämpfenden Faktoren durch und gaben das Signal, das die Notierungen an den Ölbörsen einbrechen ließen.

Die Veränderung der Öl-Bestände in den USA in Zahlen:

Rohöl: -1,1 Mio. Barrel (API) bzw. +1,9 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +4,6 Mio. Barrel (API) bzw. +3,9 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -0,2 Mio. Barrel (API) bzw. +3,4 Mio. Barrel (DOE)

An ICE und NYMEX ist von bullischer Stimmung derzeit nichts mehr zu spüren. Ob sich eine Abkehr von der preistreibenden Stimmung, die so lange anhielt, an den Ölbörsen tatsächlich durchsetzt, hängt auch von der weiteren Entwicklung der US-Ölbestände ab. Diese waren in der Vergangenheit Woche für Woche rückläufig. Jetzt sind sie erstmals wieder gestiegen. Behauptet sich dieser Trend, wird das ein wichtiger bärischer – preisdämpfender – Einfluss.

An den Ölbörsen beginnt der Tag auf deutlich niedrigerem Niveau als gestern. Die Rohölkurse bewegen sich in enger Spanne. Das Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 61,76 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 65,58 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 577,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8136 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,2287 Dollar.

Nationaler Markt

Die deutlich gesunkenen Heizölpreise sorgen für Freude bei Verbrauchern in Deutschland. In der Grafik der aktuellen Heizölpreis-Tendenz sehen die einen ein Signal zum Kaufen, die anderen schöpfen Hoffnung auf einen weiteren Abgang.

Um fast 4 Prozent sind die Heizölpreise seit Anfang Februar gesunken und sie liegen mit einem durchschnittlichen Preis von knapp 58 Euro für die Standardlieferung heute gut 6,5 Prozent unter dem letzten 3-Jahreshoch, das noch im Januar erreicht worden war. Wer seinen Tank jetzt füllen muss und auf der sicheren Seite sein möchte, der bestellt. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. Aber auch der Glaube an künftig sinkende Preise ist dieser Tage gestärkt und lädt den ein oder anderen zum Spekulieren ein. Er liegt in der Lesereinschätzung bei 87 Prozent.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt aufgrund der aktuellen Preisentwicklung in fast allen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.

Der Blick auf die Preistrends ist interessanter geworden. Der Trendkanal in der 3-Monatsansicht ist inzwischen steil abwärts gerichtet. Die Aussichten für die nächsten 6 und 12 Monate haben sich in eine Seitwärtsdarstellung geändert. In beiden Fällen kratzt der Preis am unteren Ende des Trendkanals. In den anderen mittel- und längerfristigen Zeitabschnitten weisen unsere Charts weiter Aufwärtstrends aus. Die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert seit Langem unbeirrt sinkende Ölpreise.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf Nummer sicher gehen, dann sollten Sie jetzt bestellen. Liegt Ihnen das Spekulieren, dann bietet es sich an, zunächst einen Teil des Bedarfs zu decken und zu beobachten, ob noch mehr Preisabgang in naher Zukunft drin ist.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil