Internationaler Markt

In den letzten Wochen hat der Ölpreis spürbar nachgegeben. Einen Abwärtstrend konnte er allerdings nicht erzeugen. Im 12-Monats-Chart für Rohöl Brent offenbart sich eine Seitwärtsbewegung, die von der 70-Dollar-Linie unten und der 80-Dollar-Linie oben eingegrenzt ist. Das ist die Handelsspanne, mit der die großen Anbieter meinen gut leben zu können, zumindest derzeit. Sie werden ihre Kommunikation entsprechend steuern.

In der Gegend von 70 Dollar wird man das Gespenst einer knappen Versorgungslage an die Wand malen. Solange sich der Preis in angemessenem Abstand davon befindet, begnügt man sich mit moderateren Andeutungen wie beispielsweise einem leicht reduzierten Lieferaufkommen. Bei Annährung an 80 Dollar wird der Ölhahn indes aufgedreht, kommunikativ versteht sich. Dann wird über Möglichkeiten oder Notwendigkeiten zur Steigerung der Produktion schwadroniert.

Die Anbieter sind dazu durchaus in der Lage. So sicher wie diese Aussage in der jüngeren Vergangenheit schien, ist sie aber auf längere Sicht keineswegs. Es gibt berechtigte Zweifel an der langfristigen Sicherung einer auskömmlichen Ölversorgung. Innerhalb der Ölszene wird eine ungenügende Bereitschaft angemahnt, große Förderprojekte anzugehen. Man kapriziere sich nur noch auf leicht und schnell förderbares Öl. Das allein reiche auf Dauer aber nicht, um den Markt im Gleichgewicht zu halten.

Der Kritik kann man entnehmen, dass die Anwesenheit der Ressource Öl nicht in Frage gestellt wird. Abgesprochen wird aber die Verfügbarkeit des Öls, weil es nicht vorausschauend angezapft wird. Ursächlich sind unklare politische Rahmenbedingungen und die nicht endende Sucht nach dem schnellen Gewinn.

Diesen schnellen Gewinn scheint die Finanzszene im Ölmarkt nicht mehr zu sehen. Sie löste zuletzt Investments im großen Stil auf und sorgte damit gewollt oder ungewollt für eine entspannte Sicht auf die Versorgungslage. Die liegt immer dann vor, wenn Öl zur kurzfristigen Lieferung günstiger ist als für Terminlieferungen in der Zukunft. Das ist inzwischen wieder der Fall. Zuvor herrschte über zehn Monate die Furcht vor Knappheit im Ölgeschäft, was in einer umgekehrten Preisgestaltung zum Ausdruck kam, aktuelles Öl war teurer als zukünftiges.

Die genannte Sicht auf die Dinge stammt aus einer Zeit, in der der physische Handel die Preisgestaltung wesentlich bestimmte. Mittlerweile dominiert der Handel mit sogenannten Paper Barrels das Geschehen, bei dem viele Händler kein originäres Interesse am Rohstoff Öl haben. Insofern ist die abgeleitete Aussage über den Marktzustand mit Vorsicht zu verstehen.

Wirklich ruhige Zeiten sind in absehbarer Zeit kaum zu erwarten. Die stehen schließlich nicht auf der Agenda des unberechenbaren Präsidenten der USA. Der hat über die Währung des Landes weitreichenden Einfluss auf den globalen Ölmarkt. Sein aktuelles Projekt scheint die Schließung des iranischen Zugangs zu diesem Markt zu sein.

Nachdem die Ölnotierungen gestern zwar heftig auf- und abschwangen, am Ende aber ohne nennenswerte Änderung zur Ruhe kamen, zeigen sie sich heute Morgen sogar vollkommen unbewegt. Es ist nichts los an den Ölbörsen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 67,82 Dollar und das Barrel Brent zu 73,05 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 648,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8572 Euro. Damit kostet der Euro 1,1663 Dollar.

Nationaler Markt

Die Entwicklung der Heizölpreise lädt kaum zur Spekulation ein. Die Einstellung ergibt sich unter anderem aus der Betrachtung der Trends in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz. Dort neutralisieren sich bärische und bullische Ansichten in den verschiedenen Zeitstufen.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt zeigt sich leidlich belebt. Viele Kunden ordern ihr Heizöl. Nicht minder viele suchen in den Preisbewegungen die Chance, noch günstiger an den Brennstoff heranzukommen. Sie spekulieren auf den richtigen Kaufmoment. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem soliden Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends lassen Verbraucher im Ungewissen. Kurzfristig liegen uninspirierte Abwärtstrends vor. Mittel- und längerfristig ist das Gegenteil der Fall. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, sollten Sie sich durch einen Kauf Ruhe verschaffen. Spekulanten mögen weiterhin ihrer Hoffnung auf tiefere Preise folgen. Viel Einsparung wird dabei allerdings aus heutiger Sicht kaum herauskommen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil