Internationaler Markt

Starke Rezessionsängste haben einen Preisrutsch an den Ölbörsen ausgelöst. Gegenspieler der preisdrückenden Zukunftsfurcht bleibt jedoch die aktuell knappe Versorgungslage auf dem Ölmarkt mit ihren bullischen Impulsen, auch wenn die norwegische Regierung den Streik der Öl- und Gasarbeiter beendet hat.

Brent notiert bei 105 Dollar je Barrel. WTI bewegt sich knapp über der 100-Dollar-Marke. Die Angst vor einer weltweiten Rezession, in deren Folge auch die Ölnachfrage einbrechen könnte, hatte den Finanz- und Ölmarkt gestern fest im Griff. Bei den Ölpreisen sorgte das für den größten Tagesverlust seit Anfang März. Ein extrem starker Dollar übte zusätzlichen Druck aus, sodass die Notierungen bis zum Abend immer weiter nachgaben.

Einige Analysten sehen die Ölpreise bis zum Jahresende auf 65 Dollar je Barrel sinken, sollte es zu einer globalen Rezession kommen. Kurzfristig geht man an der Ölbörse jedoch davon aus, dass die gestrige Reaktion eher übertrieben war und heute eine Korrektur im Schlepptau haben könnte.

Die grundsätzliche Versorgungsknappheit am Ölmarkt, die sich durch weltweite Angebotsausfälle verschärft hat, – zu ihnen zählt die weggebrochene Produktion in Libyen ebenso wie die scheinbar geringe Reservekapazität der OPEC+-Länder – bleibt ein bullischer Faktor. Hinzu kommt die Befürchtung, Russland könne die Gaspipeline Nord Stream 1, die für reguläre Wartungsarbeiten ab Montag abgeschaltet wird, danach nicht wieder in Betrieb nehmen.

Norwegen, das für einen Teil der ausfallenden russischen Öl- und Gaslieferungen in Europa einspringt, hat mit dem gestoppten Streik indes für etwas Beruhigung gesorgt. Wäre der Streik fortgesetzt worden, hätten nach Gewerkschaftsangaben rund 56 Prozent der täglichen Exportmengen gefehlt.

Dass die Saudi Aramco ihre Preise im August nicht nur für Lieferungen nach Europa, sondern auch für Abnehmer in Asien deutlich angehoben hat, spricht dafür, dass das saudische Ölunternehmen mit einer robusten Nachfrage rechnet, auch wenn nach wie vor viel günstiges russisches Öl in Asien abgenommen wird. Das Auf und Ab zwischen bullischen und bärischen Impulsen wird den Markt in naher Zukunft weiter beschäftigen.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf deutlich niedrigerem Niveau als gestern früh und suchen zur Stunde nach ihrer Richtung.

Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 101,31 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet US-Dollar 105,14 das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 1.136,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9737 Euro. Damit ist der Euro für 1,0267 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sinken zur Wochenmitte, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Nach dem deutlichen Preisrückgang gestern am internationalen Markt für Rohöl ziehen die Heizölpreise hierzulande nach.

Heizöl kostet im Binnenland am Morgen durchschnittlich 139,20 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Der Abgang ist im Vergleich jedoch zögerlich, weil die Marktteilnehmer den Preisrutsch an den Ölbörsen für überzogen halten und eine mögliche Korrektur erwarten.

Heizölkunden reagieren auf den Preisnachlass mit Bestellungen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 72 Prozent künftig sinkende Preise.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wegen der insgesamt unsicheren Versorgungslage sollten Sie auch in den Sommermonaten daran denken, Ihre Reserven auf einem guten Niveau zu halten. Beobachten Sie die Preisentwicklung und nutzen Sie günstige Preismomente.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil