Internationaler Markt

USA und China sind große Ölproduzenten. Die USA gehören zum Spitzentrio der Förderländer. China ist Teil des Verfolgerfeldes, das aus fünf Staaten besteht. Mindestens so bedeutend wie ihre Ölangebote sind die Nachfragevolumina der beiden Länder. Hier nehmen sie vollkommen unangefochten die Plätze eins und zwei im globalen Ranking ein.

Von den USA erwartet man in naher Zukunft eine marktrelevante Steigerung des Angebots, während China den größten Nachfragezuwachs beisteuern soll. In weniger als zehn Jahren dürfte das Land die USA als Ölverbraucher überholt haben. Aus deutscher Sicht ist das kein Qualitätsmerkmal. In der nach wie vor uneingeschränkt gültigen Logik vom Wirtschaftswachstum wird dieser Umstand hingegen bejubelt. Er gibt dem Förderzuwachs einen ökonomischen Sinn und Finanzjongleuren die Chance, aus Ölpreissteigerungen Gewinn zu erzielen.

Dieser Gewinn wird infragegestellt, wenn der freie Welthandel eingeschränkt wird. Da derartige Einschränkungen zum politischen Konzept des unberechenbaren Präsidenten der USA gehören, ist die Finanzszene in Alarmstimmung. Das zeigte sie gestern, am traditionell ruhigen Ostermontag, durch ein kleines Börsenbeben. Aktienkurse und Ölpreise wurden in den Keller geschickt, nachdem China eine Retourkutsche gegen die jüngst erhobenen Schutzzölle der USA auf Stahl und Aluminium in Bewegung gesetzt hat. Sie betreffen landwirtschaftliche Produkte.

Unter Ökonomen und Börsianern hat das Thema Handelskrieg Hochkonjunktur. Das ist der Stoff, aus dem Börsencrashs kreiert werden. Soweit ist es noch nicht. Den Preisrückgang beim Öl kann man hierzulande einfach nur genießen und hoffen, dass mehr daraus wird.

Das ist durchaus möglich, wenn sich die Lagersituation ändert. Vor gut einem Jahr begannen die Vorräte in den USA, sie werden als Maß der Betrachtung verstanden, zu sinken. Genau das war und ist das Ziel der OPEC-Allianz zur Kürzung der Produktion, denn zuvor waren die Vorräte über zweieinhalb Jahre von einem Rekordniveau zum nächsten gestiegen und lösten ein nennenswerten Ölpreiscrash aus. Der wurde tatsächlich gestoppt und teilweise annulliert. Die Vorräte sinken allerdings seit November 2017 nicht mehr. Nun wird sogar ein Wiederanstieg erwartet, der einen erneuten Preisrückgang auslösen könnte. Schauen wir mal, was kommt. Es kann spannend werden.

Heute Morgen zeigen sich die Ölbörsen vollkommen unspannend. Sie haben einen unwesentlichen Teil des gestrigen Preisrückgangs aufgehoben und dümpeln nun vor sich hin.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 63,17 Dollar und das Barrel Brent zu 67,86 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 608,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8116 Euro. Damit kostet der Euro 1,2371 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben eine schwungvolle Bewegung vollzogen, die demnächst an den kurzfristigen Aufwärtstrends knabbern könnte, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der Preisrückgang ist allerdings auch ohne die Aussicht auf Fortsetzung eine lohneswerte Erscheinung.

Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ist österlich ruhig. Eingeschlafen ist es aber nicht. Käufer ordern immer noch, nicht zuletzt weil sie jetzt durch den Preisrückgang eingeladen sind. Die Hoffnung auf sinkende Preise ist unter Beobachtern noch nicht wieder angesprungen. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem vergleichsweise schwachen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Preistrends sind für Verbraucher nach wie vor unfreundlich. In den kurzfristigen Darstellungen geht es aufwärts. Gemäß der 12-Monats-Ansicht ist eine Begrenzung nach oben denkbar. Aber leider zeigen auch die längerfristigen Ansichten Aufwärtstrends. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, verschaffen Sie sich durch einen Heizölkauf Ruhe, gegebenenfalls durch den Kauf einer Teilmenge! Als Preisspekulant können Sie nun wieder Land sehen. Sie sollten dennoch ein Geduldspolster von mehreren Wochen bis Monaten mitbringen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil