Internationaler Markt

Die Ölpreise ziehen wieder an. Nachdem Rebellen gestern den Hafen von Tripolis beschossen und die US-Regierung eine Tochtergesellschaft des russischen Ölunternehmens Rosneft sanktionierte, stoppten die Ölfutures gestern ihren Abwärtslauf und legten in der zweiten Tageshälfte zu. Heute Morgen tendieren sie weiter aufwärts.

Die Marktteilnehmer änderten gestern ihre Einschätzung der Situation in Libyen. Die Truppen um General Haftar griffen im Hafen von Tripolis zwar keine Ölanlagen oder Tanker an, doch diese lagen in unmittelbarer Nähe. Die Gefahr, dass bei den Auseinandersetzungen Ölinfrastruktur in Mitleidenschaft gezogen wird, rückte verstärkt ins Bewusstsein der Trader. Ziel des Raketenangriffs war ein Schiff, in dem Waffentransporte vermutet wurden. Mit der Eskalation sinkt die Hoffnung auf eine baldige Einigung zwischen der Regierung und General Haftar. Zudem steigt die Sorge, dass selbst dann, wenn die Blockade von Pipelines und Ölhäfen aufgehoben wird, ein schnelles Anheben der Produktion doch nicht so einfach sein wird, wie bislang vermutet. Gestern sank die Ölproduktion in Libyen auf 123.000 Barrel täglich. Das ist der niedrigste Stand seit dem Bürgerkrieg 2011.

Ein weiterer preistreibender Impuls kam gestern mit der Nachricht, dass die USA eine Rosneft-Tochter sanktionieren. Die Handelsagentur, soll Venezuela unterstützt haben, US-Sanktionen zu umgehen und Rohöl zu exportieren. Da die Trader erwarten, dass die Russen ihre Unterstützung einstellen werden, dürfte aus Venezuela künftig noch weniger Öl auf den Weltmarkt kommen als bisher. Die Reaktion der Trader scheint in diesem Punkt überzogen. Gemessen an den Ölmengen, die auf dem Weltmarkt noch immer verfügbar sind, spielen die spärlichen Exporte aus Venezuela kaum eine Rolle.

Die Ölpreise dürften in den kommenden Tagen für weitere Schwankungen anfällig sein, zumal es in Bezug auf die Covid19-Epidemie neue Hoffnung gibt, dass zumindest das Peak überschritten sei.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf höherem Niveau als gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 52,50 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 58,16 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 509,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9260 Euro. Damit der Euro für 1,0796 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise stehen noch immer vergleichsweise gut bei durchschnittlich knapp über 59 € je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). In der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt sich die Aufwärtsreaktion auf die Vorgaben des internationalen Ölmarktes. Die Preistrends bleiben dennoch abwärtsgerichtet.

Das Kaufinteresse hat merklich nachgelassen, nachdem sich viele Kunden bereits zu tieferen Preisen eingedeckt haben. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt lediglich einen mittleren Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Die Hoffnung auf einen Nachlass in diesen Tagen eher schwach ausgeprägt. In der Lesereinschätzung erwarten 53 Prozent künftig sinkende Preise.

Die Preistrends sind ein Mutmacher für alle, die gern spekulieren. Für sämtliche Zeitbereiche von der 3-Monats- bis zur 10-Jahresansicht weisen die Trendkanäle abwärts.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer Heizöl braucht, sollte bestellen. Auch wenn die Heizölpreise in diesem Jahr schon günstiger waren, sie sind aktuell noch immer gut.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Was bedeutet das Klimapaket der Bundesregierung für Besitzer von Ölheizungen? Hier kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Das Heizen mit Öl bleibt erlaubt. Bestehende Anlagen dürfen ohne Einschrän¬kungen weiterlaufen. Wer ab 2026 eine neue Ölheizung einbaut oder die alte ersetzt, ist verpflichtet ein Gerät mit regenerativem Anteil zu wählen – zum Beispiel Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil