Internationaler Markt

Das Konjunkturklima kühlt ab. In der Marktwirtschaft gehört so eine Veränderung zur Grundausstattung der Befindlichkeiten, insbesondere nach heißen Phasen. Die nun möglicherweise auslaufende Wachstumsperiode gilt als die längste der jüngeren Geschichte. Sie wurde mit Hilfe einer nicht marktwirtschaftlichen Geldpolitik hervorgebracht und aufrechterhalten. Ihr drohendes Ende animiert den einen oder anderen Geldpolitiker, noch tiefer in den Giftschrank zu greifen, um die notwendige Bereinigung zur Rettung des Kapitalismus auf Biegen und Brechen zu verhindern. Der Tatendrang ist keineswegs planwirtschaftlicher Natur. Er entstammt vielmehr einer technokratischen Allmachtsphantasie der Gegenwart. Die langfristigen Folgen des Handelns werden dabei nicht bedacht.

Die Bewegungen an den Anleihemärkten lösen bei besonders sorgenvollen Zeitgeistern bereits Rezessionsängste aus. Ihre Ausläufer haben die Ölbörsen längst erreicht. Sie bedrohen die Volkswirtschaften der besonders vom Öl abhängigen Staaten mit Preisverfall. Saudi-Arabien bereitet sich daher auf weitere Einschränkungen der Produktion vor, um eine Tiefpreisphase, die die Gesellschaft zerreißen könnte, zu verhindern. Andere OPEC-Mitglieder halten sich in der Angelegenheit noch bedeckt.

Zeichen, den Ölpreis längerfristig auf Niveau zu halten oder gar in die Höhe zu treiben, sind gegenwärtig dürftig. Gegenteiliges lässt sich eher konstruieren, beispielsweise mit dem Handelsstreit zwischen USA und China. Die Ankündigung aus Washington, weitere Strafzölle zu erlassen, wurde in Peking mit der Androhung von Vergeltungsmaßnahmen retourniert. Eine Kostprobe folgte umgehend mit der Abwertung des Renminbi. Der unberechenbare Präsident war nicht amüsiert. Er ließ aber Termine zum Vollzug seiner Ankündigungen verschieben.

Es liegt nahe, dass China im Laufe einer Eskalation des Streits, die US-Sanktionen gegen Iran durch Ölkäufe missachten wird. Preislich wäre das bereits heute außerordentlich lukrativ. Darüber hinaus würden die Ölpreise erneut unter enormen Abgabedruck geraten, weil die dem Markt entzogenen Mengen wieder eingeführt wären. Eine Steigerung der Überversorgung wäre die unausweichliche Konsequenz. Die träfe die USA mit ihrer höheren Eigenversorgungsrate weiter stärker als China.

Der Tankerstreit zwischen Iran und Großbritannien scheint indes gelöst zu sein. Das festgesetzte iranische Schiff muss nach einer Entscheidung des obersten Gerichts Gibraltars freigegeben werden.

An den Ölbörsen verloren die Notierungen gestern erneut an Wert. Heute Morgen schwingen sie noch richtungslos zwischen den gestrigen Handelsgrenzen herum. Eine Tagestenz ist noch nicht zu erkennen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 55,10 Dollar und das Barrel Brent zu 58,89 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 562,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,9005 Euro. Damit kostet der Euro 1,1102 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise befinden sich wieder im moderaten Rückzugsmodus, wie die aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Abwärtstrends in den relevanten Zeitbereichen sind grundsolide intakt. Mit weiterem Abgang darf daher gerechnet werden. Plötzliche Ausreißer nach oben aufgrund irgendeiner politischen Markteinmischung werden aber nicht ausbleiben.

Das Heizölgeschäft hierzulande ist wieder sommerlich ruhig. Kunden bestellten mäßig. Die Hoffnung auf tiefere Preise lässt den einen oder anderen potenziellen Käufer zögern. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends können Verbrauchern nach wie vor Mut machen, auf tiefere Preise zu spekulieren. In den kurzfristigen Zeitbereichen liegen Abwärtskanäle vor. Die zwei längerfristigen Ansichten zeigen weiterhin Aufwärtstrends. Die Zehnjahresgrafik bleibt bei ihrem Standard, dem Abwärtstrend.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Spekulieren Sie, wenn Ihr Vorrat das zulässt. Achten Sie in dem Fall aber auf die Folgen von Trockenheit für die Wasserstraßen. Im letzten Jahr hatte Kleinwasser zu einer Versorgungskrise mit hohen Heizölpreisen geführt. Das kann auch in diesem Jahr geschehen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil