Internationaler Markt

Auf dem Ölmarkt dreht sich heute fast alles um die OPEC+ und ihre Entscheidung über die künftige Produktionssteigerung. Die meisten Analysten erwarten eine Fortführung der schrittweisen Förderanhebung, die die Allianz seit dem Sommer umsetzt. Genau das lassen auch die jüngsten Kommentare von Vertretern ihrer wichtigsten Förderländer vermuten. Doch Beobachter wissen, die OPEC+ kann auch für Überraschungen gut sein. Das macht ein wenig nervös. Die Ölpreise beginnen den Tag zunächst weicher, nach bärischen Impulsen von den US-Ölbestandsdaten des API.

Die USA als größter Ölverbraucher weltweit dienen den Marktteilnehmern als wichtiger Impulsgeber, wenn es um die Einschätzung von Angebot und Nachfrage geht. Deshalb blicken wir Woche für Woche auf den US-Ölbestandsbericht. In der vergangenen Nacht lieferte der Branchenverband API vorläufige Daten, die sich heute Morgen preisdämpfend auswirken. Die landesweiten Rohölbestände sind in der abgelaufenen Berichtswoche um 3,6 Millionen Barrel und damit deutlicher als erwartet gestiegen, sodass sich eine Entspannung der Angebotslage auf dem US-Markt andeutet.

Der Rückgang der Bestände im US-Zentrallager Cushing, der zuletzt große Sorge vor einen Leerlaufen der Lagerstätte geschürt hatte, soll sich zudem verlangsamt haben. In der vorherigen Berichtswoche lag der Rückgang bei 3,9 Millionen Barrel, inzwischen ist er mit 0,9 Millionen Barrel wesentlich geringer. Das ist zwar noch keine Entwarnung, beruhigt jedoch. Für eine genauere Markteinschätzung warten die Trader auf die offiziellen Zahlen des US-Energieministeriums, die das DOE um 15.30 Uhr veröffentlicht.

Bleibt die OPEC+ morgen bei einer Erhöhung ihrer Produktion um weitere 0,4 Millionen Barrel täglich für Dezember, dürfte das die Ölfutures wieder klettern lassen. Das globale Angebotsdefizit kann damit nicht gedeckt werden – darin sind sich die Experten derzeit einig. Auch die im Oktober schwächer als erwartete Ölproduktion der OPEC+ wird dann erneut mehr Gewicht bekommen und die Preise stützen. Eher unwahrscheinlich, dass die Allianz bei ihrem Treffen am Donnerstag eine Aufstockung der derzeit bei 0,4 Millionen Barrel täglich liegenden Produktionssteigerung beschließt. Stützt ebenfalls. Da die Allianz in den vergangenen Monaten nicht in der Lage war, die geplanten Mengen auch wirklich auf den Markt zu bringen, sind die Trader wenig zuversichtlich, dass dies in Zukunft gelingen kann.

Manch einer spekuliert, dass die USA in der Folge beschließen, einen Teil ihrer nationalen Reserven freizugeben: Die US-Ölproduktion liegt immer noch 1,3 Millionen Barrel unter dem Niveau vom November 2019. Eine solche Aktion würde einen Aufwärtslauf der Ölpreise sicher begrenzen.

Die Ölpreise starten unterhalb des Niveaus von gestern Morgen. Sie präsentieren sich volatil – ein Zeichen für die Anspannung im Vorfeld des OPEC+ Meetings.

Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 82,75 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 83,80 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 717,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8631 Euro. Damit ist der Euro 1,1582 Dollar wert.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben am Mittwochmorgen nach, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Insgesamt tendieren sie seit Tagen auf hohem Niveau seitwärts. Die bevorstehende Entscheidung der OPEC+ zu ihrer weiteren Ölproduktionsstrategie könnte kurzfristig für mehr Bewegung sorgen.

Heizöl kostet im Binnenland durchschnittlich 88,40 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Am Markt erwartet man im letzten Quartal eher steigende als fallende Preise.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung ist die Hoffnung auf sinkende Preise vergleichsweise schwach ausgeprägt.

Innerhalb des aufwärtsgerichteten Trendkanals für den 3-Monatszeitraum versprüht der Seitwärtslauf der Heizölpreis lediglich ein Quäntchen Zuversicht für die kurzfristige Preisentwicklung. Ansonsten bleiben die Preistrends ernüchternd.

Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer seinen Tank für den Winter füllen muss, kann mit einer Bestellung dem Risiko weiter steigender Preise aus dem Weg gehen. Deutlich sinkende Preise sind in der aktuellen Marktlage unwahrscheinlich. Darauf zu spekulieren, ist riskant.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil