Internationaler Markt
Rohöl hat sich seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent verteuert. Gestern markierte die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) den höchsten Stand seit 2014. Das Nordseeöl Brent kostete so viel wie seit 2018 nicht mehr. Zur Wochenmitte steuert WTI zielstrebig auf die 80-Dollar-Marke zu. Brent hat diese bereits seit Tagen deutlich überschritten. Die US-Ölbestandsdaten aus der vergangenen Nacht halten zwar preisdämpfende Impulse bereit, vermögen den Aufwärtsdrang der Ölpreise am Morgen jedoch nicht aufzuhalten.
Der Branchenverband American Petroleum Institute (API) meldet gestiegene Ölreserven in allen Kategorien. Besonders deutlich sollen die US-Benzinreserven in der abgelaufenen Berichtswoche zugelegt haben. Im Vorfeld hatten Experten bei Rohöl mit einer Stagnation und bei den Destillaten und Benzin mit Abbauten der Vorräte gerechnet. Obwohl die Datenlage preisdämpfende Faktoren liefert, belastet der API-Bericht die Ölfutures bislang kaum. Zum einen dürften die Trader für eine präzise Markteinschätzung auf die offiziellen Bestandsdaten des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag warten. Zum anderen dominiert die Sorge um das immer stärker werdende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage den Ölmarkt. Das treibt die Notierungen aufwärts.
Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die infolge explodierender Gaspreise steigende Ölnachfrage von der Angebotslage, wie sie sich derzeit darstellt, nicht bedient werden kann. Nachdem die erlösenden Worte, die man sich von der OPEC+ zu Wochenbeginn erhofft hatte, ausblieben, ist Ernüchterung eingetreten. Die Allianz hält an ihrem bisherigen Kurs fest, die Produktion im November um 400.000 Barrel pro Tag anzuheben. Die Furcht vor einer immer knapperen Versorgungslage schiebt die Futures an ICE und NYMEX also mit Kraft an.
Der Ersatz von Gas durch Öl zum Beispiel in der Stromerzeugung erhöht die Ölnachfrage derzeit massiv. Ältere Erdgaskraftwerke können auch mit Heizöl betrieben werden. Überall, wo es möglich ist Gas durch Öl zu ersetzen, passiert das aktuell auch. Die Analysten sind sich einig: Der bisherige Beschluss der OPEC+ reicht bei Weitem nicht aus, um die Nachfrage zu bedienen. Immer mehr Experten erwarten daher, dass die Preise im Winter über 100 Dollar je Barrel klettern.
Die Notierungen an den Ölbörsen probten heute Morgen bereits einen ersten Anstieg, ausgehend von dem hohen Niveau, das sie gestern in der zweiten Tageshälfte erreicht hatten. Das Barrel WTI steht aktuell bei 79,19 Dollar. Brent kostet 82,86 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 721,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8641 Euro. Damit ist der Euro für 1,1567 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise klettern rasant aufwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Angeschoben werden sie vom Preisanstieg an den Rohölbörsen. Auslöser ist die hohe Ölnachfrage am internationalen Markt.
Heizöl kostet im Binnenland heute Morgen durchschnittlich 84,40 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Der Heizölmarkt ist äußerst belebt. Immer mehr Kunden wollen ihre Vorräte auffüllen, um weiter steigenden Preisen zuvorzukommen.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwartet eine deutliche Mehrheit künftig steigende Preise.
Die Heizölpreistrends bleiben ernüchternd. Der Trendkanal in der 3-Monatsansicht stellt sich immer steiler auf. In den weiteren drei kürzeren Zeiträumen (6 und 12 Monate sowie 3 Jahre) liegen ebenfalls stabile Aufwärtstrends vor.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Die Preisentwicklung kennt derzeit nur eine Richtung, aufwärts. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht. Auf sinkende Preise zu spekulieren, ist daher höchst riskant.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil