Internationaler Markt

Die Briten machen es im Parlament, im Weißen Haus macht man es und die Finanzszene macht es auch. Sie irrlichtern herum. In Berlin wird indes gemerkelt. Das ist ruhiger, wirkt aber gleichermaßen inkompetent. Die Informationsgesellschaft lässt sie alle schlecht aus. Erklärer haben es in der Welt der totalen Information schwer. Ständig steht ihnen ein Aber im Weg.

Finanzjongleure drehen den Spieß heute Morgen bei der Behandlung des Ölmarkts um. Der leidet an Überversorgung, aber sie treiben die Preise in die Höhe. Sie lassen sich von der Dezember-Kürzung der OPEC beeindrucken, heißt es. Die antizipiert in Teilen das Januar-Programm. Damit könnte die Versorgung knapp werden, hypothetisch.

Hilfreich für die schnelle Kürzung ist das Chaos in Libyen. Dort störten erst die Wetterbedingungen den Ölexport. Nun drohen Kampfhandlungen die Produktion vollends lahm zu legen. Es könnte allerdings auch sein, dass das Ergebnis der Kampfhandlungen die libysche Produktion stabilisiert, weil sie unter eine einzige Führung fällt. Da ist es wieder, das Aber. Und es grüßt mit den gerade wieder anlaufenden Ölausfuhren. Die Tanklager in den Häfen sind prallvoll.

Die OPEC selbst prognostiziert für dieses Jahr ein deutlich höheres Angebots- als Nachfragewachstum. Das Kartell müsste die Produktion weit stärker drosseln als geplant, um den Ölmarkt in Balance zu bringen. Das würde den Mitgliedern aber spürbar Marktanteile entziehen. Bei der aktuell eingebrachten Kürzung wird die Überversorgung aufrechterhalten. Bei einer höheren Kürzung verliert die OPEC als Öllieferant an Bedeutung. Die Alternativen können das Kartell und die preisbildende Finanzszene verständlicherweise ins Irrlichtern treiben. Letzte wäre mit einer bärischen Einstellung vermutlich besser aufgestellt. Aber das ist nur eine weitere spekulative Meinung.

Das Übel der OPEC ist das rasante Produktionswachstum außerhalb ihres Clubs und die globale Konjunktur, genauer gesagt die Prognosen dafür. Um die Wortwahl nicht über Gebühr zu doppeln ist dafür das Adjektiv erratisch angebracht.

Fazit: Wir befinden uns hinsichtlich der Preisentwicklung in einer genauso unkomfortablen Lage wie das bitische Parlament hinsichtlich des Brexits, denn wir wissen angesichts widersprüchlicher Informationen nicht, was geschehen wird. An der Börse hält man zur Stunde am erhöhten Ölpreis fest. Das ist weit weniger dramatisch als andere Ereignisse, da es zum einen nicht extrem ist und zum anderen im Tagesverlauf korrigiert werden kann.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 52,60 Dollar und das Barrel Brent zu 61,69 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 570,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8776 Euro. Damit kostet der Euro 1,1393 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise dümpeln kaum bewegt vor sich hin, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Dabei befinden sie sich vollends in den bisher gültigen Trendkanälen. Im kurzfristigen Bereich weisen diese abwärts. Die Marktlage spricht allerdings dafür, das nun eher seitwärts gerichtete Preisveränderungen zu erwarten sind. Allendhalben im Süden der Republik, insbesondere in Bayern, gibt es noch nennenswertes Abwärtspotenzial, das über Wochen oder gar Monate an den Preisen nagen kann.

Im Binnenmarkt ist das Bestellaufkommen nun ruhiger. Kunden ordern zwar weiter Heizöl, insbesondere wegen knapper Tankstände. Doch die Zahl der Beobachter schrumpft, die Hoffnung auf günstigere Preise aber nicht. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal Abwärts auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Nur die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen Aufwärtstrends.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, denn die Lieferzeiten sind lang. Wenn Ihr Tank indes hinreichend befüllt ist, sollten Sie die Preisbildung eng verfolgen, um gegebenenfalls einen günstigeren Moment zu erwischen.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil